Wegen der Unsicherheit über weitere staatliche Corona-Hilfen wollen die beiden US-Fluggesellschaften American Airlines und United Airlines 32'000 ihrer Mitarbeiter in den Zwangsurlaub schicken. Beide Airlines sicherten den Beschäftigten in Reuters vorliegenden Mitarbeiterbriefen zu, sie wieder zurückzuholen, sobald sich die Regierung auf Staatshilfen für die Fluggesellschaften geeinigt hätte.
Die US-Airlines und Gewerkschaften fordern eine weitere staatliche Finanzspritze von 25 Milliarden Dollar, um auch in den kommenden sechs Monaten durch die Corona-Krise zu kommen.
Doug Parker, Vorstandschef von American Airlines, erklärte in dem Brief an die Beschäftigten, Finanzminister Steven Mnuchin habe ihm mitgeteilt, dass er und die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, über ein parteiübergreifendes COVID-19-Hilfspaket verhandelten. Eine Einigung könnte in den kommenden Tagen erzielt werden. «Leider gibt es keine Garantie dafür, dass diese Bemühungen erfolgreich sind», schrieb Parker.
Branche verlangt weitere 25 Milliarden Dollar
Die US-Regierung hat derweil im Ringen um weitere Corona-Hilfen gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie ein Kompromissangebot gemacht. Man habe den Demokraten ein Paket mit einem Volumen von mehr als 1,5 Billionen Dollar vorgeschlagen, worin auch 20 Milliarden für die Flugbranche seien, sagte der Stabschef des Weissen Hauses, Mark Meadows, in der Nacht zum Donnerstag.
Den US-Airlines standen bis Ende September 25 Milliarden Dollar an staatlicher Unterstützung zur Verfügung, um Gehälter bezahlen und Jobs sichern zu können. Branchenvertreter und Gewerkschafter fordern weitere 25 Milliarden Dollar für den Zeitraum ab Oktober.
Sara Nelson, Präsidentin der Gewerkschaft CWA, erklärte, am 1. Oktober würden zehntausende Beschäfte der Flugzeug-Branche ohne Arbeit oder Gesundheitsversorgung aufwachen und Zehntausende würden ohne Gehaltscheck sein. Sie forderte die Regierung auf, sich auf weitere Hilfen zu einigen.
(reuters/gku)