Der US Telekommunikationskonzern AT&T beugt sich dem Druck des aktivistischen Investors Elliott und stellt nicht zum Kerngeschäft gehörende Firmenanteile im Wert von zehn Milliarden Dollar zum Verkauf. Dabei gebe es "keine heiligen Kühe", sagte Konzernchef Randall Stephenson.
Die Firmenteile sollten im kommenden Jahr abgegeben werden. Zudem sollten die gesamten Schulden aus dem Kauf des Unterhaltungsunternehmens Time Warner beglichen werden. Elliott hatte den Kauf von Time Warner für 85 Milliarden Dollar infrage gestellt. An der Börse kamen die Verkaufspläne gut an: Die Aktien legten 4,7 Prozent zu.
Verkäufe an einen Milliardär
Bereits am Wochenende hatte AT&T die Medienfirma Central European Media Enterprises (CME) an den tschechischen Unternehmer Petr Kellner abgegeben. Kellners Investmentgruppe PPF zahlt etwa 2,1 Milliarden Dollar, wie die beiden Firmen mitteilten. Die Übernahme, der die Aufsichtsbehörden und Aktionäre noch zustimmen müssen, soll Mitte 2020 abgeschlossen sein.
CME, das 30 Fernsehsender in fünf Ländern betreibt, hat in den letzten Jahren von steigenden Werbeausgaben von Firmen profitiert und Umsatz und Gewinn gesteigert. Dabei waren die tschechischen und rumänischen Märkte die grössten Gewinntreiber.
Sinkender Umsatz
AT&T sitzt auf einem Schuldenberg von 153,5 Milliarden Dollar. Der Telekomkonzern hat massiv in Medienunternehmen investiert in der Hoffnung, mit dem Verbreiten von Inhalten Geld zu verdienen. Im abgelaufenen Quartal sank der Umsatz jedoch auf 44,59 Milliarden Dollar von 45,74 Milliarden vor Jahresfrist und damit stärker als erwartet. Allein bei WarnerMedia fielen die Erlöse um 4,4 Prozent.
Vor Sonderposten verdiente das Unternehmen 94 Cent je Aktie und damit etwas mehr als von Refinitiv befragte Analysten vorhergesagt hatten.
(reuters/mbü)