Die Schweizer Reisebusbranche kämpft um ihre Existenz. Je länger die Einschränkungen wegen der Covid-19-Pandemie dauern, desto kritischer wird die Lage. Die Unternehmen gerieten unverschuldet in diese Situation und könnten sie auch nicht ändern, schreibt ihr Verband.
Der Umsatz sei im Vergleich mit dem Vorjahr um 90 Prozent eingebrochen, teilte der Schweizerische Nutzfahrzeugverband (Astag) am Montag mit. Die Flotten seien grösstenteils stillgelegt. Der Astag, der mit der Fachgruppe Car Tourisme Suisse auch die private Reisebusbranche vertritt, beurteilt die Situation als dramatisch.
Mit einem dringenden Hilferuf an den Bundesrat fordert der Astag Anpassungen bei den Covid-19-Krediten, die Fortführung der Kurzarbeits- und Erwerbsersatzentschädigungen sowie steuerliche Entlastungen.
Als Eigenkapital nutzen
Die Covid-19-Kredite sollten als Eigenkapital angerechnet werden. Viele Carunternehmen müssten sonst wegen finanztechnischer Überschuldung die Bilanz deponieren. Für die Rückzahlung soll die Frist gemäss Astag auf zehn Jahre verlängert und das Kreditvolumen von zehn auf 25 Prozent des Umsatzes angehoben werden. Die Frist für Kreditgesuche für Härtefälle soll bis Ende 2021 laufen.
Weitere Forderungen des Astag sind der Erlass der Pauschalen Schwerverkehrsabgabe für zwei Jahre, eine Deckungspflicht der Versicherer für Corona-Schäden, eine Zwei-Wochen-Frist vor Quarantänemassnahmen und einheitliche kantonale Schutzvorschriften. Davon profitieren sollen nur Carunternehmen, die nachweislich durch behördliche Einschränkungen in Schwierigkeiten geraten sind.
(sda/tdr)