Die vom Dieselskandal erschütterte Volkswagen-Tochter Audi kommt nicht zur Ruhe. Nach dem vorzeitigen Abgang zweier Chefs und anderer Spitzenmanager wechselt Audi im kommenden Jahr drei weitere Vorstandsmitglieder aus. Mit Firmenchef Bram Schot werden auch die Vorstände für Finanzen, Einkauf und Personal ersetzt, wie Audi am Mittwoch nach einer Aufsichtsratssitzung mitteilte.

Finanzvorstand Alexander Seitz tauscht am 1. März seinen Platz mit dem bisherigen Finanzchef der Marke VW, Arno Antlitz. Damit stellt Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess dem künftigen Audi-Chef Markus Duesmann einen erfahrenen Finanzexperten aus der Zentrale in Wolfsburg zur Seite. Diess kam selber vom Audi-Konkurrenten BMW und hatte dort anschliessend seinen Weggefährten Duesmann abgeworben.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Chef geht bereits wieder

Vergangene Woche fiel die Entscheidung, dass Duesmann am 1. April Schot ablöst. Schot hatte erst im vergangenen Jahr die Aufgaben des langjährigen Chefs Rupert Stadler übernommen. Stadler war wegen des Dieselskandals aus dem Amt gedrängt worden. Wegen der Abgasmanipulationen tauschte Audi auch binnen weniger Jahre mehrere Entwicklungsvorstände aus.

Am 1. April räumt nun auch Personalvorstand Wendelin Göbel seinen Platz, den die ThyssenKrupp-Personalmanagerin Sabine Maaßen übernimmt. Die Juristin arbeitete früher im Vorstand der IG Metall und leitete dort auch das Justiziariat.

Audi-Beschaffungsvorstand Bernd Martens wird ebenfalls am 1. April durch Dirk Große-Loheide abgelöst, der bisher in gleicher Funktion bei der Marke VW arbeitet. Als VW-Beschaffungsvorstand holt Diess ebenfalls einen BMW-Manager: Murat Aksel ist bisher als Einkaufsmanager bei BMW in Amerika.

Volkswagen-Chef Diess unterstrich, dass er nur dem neuen Führungsteam zutraut, die mit Absatzproblemen kämpfende Konzerntochter wieder auf Kurs zu bringen. «Jetzt kommt es für den neuen Vorstandsvorsitzenden Markus Duesmann und sein zukünftiges Team darauf an, Vorsprung durch Technik zur unmissverständlichen Handlungsmaxime bei Audi zu machen», erklärte Diess.

(reuters/tdr)