Der Chef des irischen Billigfliegers Ryanair, Michael O'Leary, gibt sich in der Coronavirus-Pandemie zuversichtlich.«Wir sind mit fast vier Milliarden Euro Cash in der Bilanz in die Krise gegangen. Selbst wenn wir bis Ende des Jahres keine Umsätze haben sollten, haben wir noch ausreichend Geld, vor allem, nachdem in den meisten EU-Ländern Unterstützungsmassnahmen wie Kurzarbeitergeld eingeführt wurden», sagte er dem «Handelsblatt» (Freitagausgabe).
Zugleich schloss er aus, Staatshilfe zu beantragen und ergänzte: «Wir sind nicht der Meinung, dass irgendeine Fluggesellschaft staatliche Unterstützung bekommen sollte.» Es leuchte ihm nicht ein, warum eine Airline noch Staatshilfen benötige, wenn man Kurzarbeit nutzen könne.
Stellenabbau im Winter
Weltweit kämpfen Fluggesellschaften ums Überleben, weil der Luftverkehr durch Einreisestopps und Nachfrageeinbruch in der Coronavirus-Pandemie weitgehend zum Erliegen gekommen ist. Ryanair hat derzeit nur etwa 20 Flüge pro Tag auf dem Plan.
Die Lufthansa verhandelt deswegen über ein Hilfspaket, das sich Insidern zufolge auf ein Volumen von fast zehn Milliarden Euro für den gesamten Konzern belaufen wird. O'Leary sagte dazu: «Ich denke, dass Fluggesellschaften wie Lufthansa und Air France die Covid-Krise nutzen, um sich mit unglaublich hohen Summen vom Staat zu bereichern.»
Angesichts der Krise kündigte der Ryanair-Chef Stellenstreichungen an: «Ich denke, ein Stellenabbau im Winter von 10 bis 20 Prozent ist fast unvermeidlich.»
Beteiligt waren unter anderem Singapore, Etihad und Richard Branson. Auch Virgin Atlantic könnte die Krise nicht überleben, so der Milliardär. Mehr hier.
(reuters/gku)