Der französische Autobauer Renault senkt wegen der schwachen Autokonjunktur seine Umsatzprognose. Angesichts der rückläufigen Nachfrage werde der Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres liegen anstatt zu wachsen, teilte Renault am Freitag in Boulogne-Billancourt bei Paris mit.
Auch andere Autobauer und Zulieferer hatten zuletzt die Erwartungen enttäuscht. Renaults Partner Nissan will sich mit einem radikalen Sparkurs aus der Krise sparen und streicht rund 12'500 Jobs.
Das Ziel einer operativen Rendite von rund sechs Prozent bekräftigte Renault indes. Neue Modelle und eine gestiegene Wettbewerbsfähigkeit ermöglichten, seine Rentabilitätsziele für das Gesamtjahr zu bestätigen, erklärte Vorstandschef Thierry Bolloré.
Es fehlen die Nissan-Gelder
Die Umsätze der Gruppe, zu der neben Renault auch die Billigmarke Dacia und der russische Lada-Hersteller Avtovaz gehört, sanken in der ersten Jahreshälfte um 6,4 Prozent auf 28 Milliarden Euro.
Der Betriebsgewinn schrumpfte im gleichen Zeitraum um 14 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Euro. Unterm Strich brach der Gewinn um fast die Hälfte auf gut eine Milliarde Euro ein, weil der angeschlagene japanische Partner Nissan Renault belastet. In früheren Jahren hatten die Franzosen oft Milliardengewinne von den Japanern eingestrichen, an denen Renault mit 43 Prozent beteiligt ist.
Unter den französischen Autokonzernen hat Peugeot die Nase in der Ertragskraft vorn. Die Nummer zwei in Europa hinter Volkswagen hatte ihre Rendite auch dank Sanierungserfolgen bei der Tochter Opel in den ersten sechs Monaten um fast einen Prozentpunkt auf 8,7 Prozent hochgeschraubt. Renault kam nur auf 5,9 (Vorjahr 6,4) Prozent.
(Reuters / rap)