Schluss mit Flugscham! Die Luftfahrtbranche überbietet sich mit grünen Zukunftsvisionen: Nachhaltige Treibstoffe, Wasserstoff, Elektromotoren sollen die Fliegerei sauber machen. Doch ist das realistisch?

Das Beispiel der Sustainable Aviation Fuels (SAF) zeigt, dass der Weg weit steiniger wird, als manche Exponenten und Exponentinnen der Branche glauben machen wollen. Treibstoffe auf pflanzlicher Basis können schon seit mehr als zehn Jahren dem herkömmlichen Kerosin beigemischt werden.

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Trotzdem machen sie heute nur 0,05 Prozent des Flugbenzins in der EU aus. Das ist weniger als ein Tropfen auf den heissen Stein. Kürzlich besorgte die Swiss nachhaltigen Treibstoff, der für 175 Flüge reichen würde. Zum Vergleich: Im Vor-Corona-Jahr 2019 absolvierte die Swiss 167 000 Flüge.

Der nachhaltige Treibstoff ist nur in geringen Mengen verfügbar und viel zu teuer. Die geplante Beimischquote der EU wäre ein Schritt, aber sie löst nicht das Problem.

Was muss also geschehen? Dass geforscht und entwickelt wird, ist gut. Aber zusätzlich muss die Luftfahrtbranche beim Umbau der Wirtschaft auf CO₂-neutrale Energie mithelfen.

Dazu gehört es auch, ehrlich zu sein und zu sagen, dass der Ausbau der Photovoltaik zu langsam vorangeht, wenn in 15 Jahren Flugzeuge mit grünem Wasserstoff unterwegs sein sollen. Airlines und Flugzeugbauer müssten die grossen Verfechter der Energiewende sein.

Davon merkt man noch wenig.