Zentralbanken und Finanzregulierer müssten sich dringend damit beschäftigen, schrieben BIZ-Generaldirektor Agustin Carstens, Forschungschef Hyun Song Shin und weitere BIZ-Experten in einem am Montag veröffentlichten Aufsatz. «Auf diese Weise können sie vorbereitet sein und wenn nötig schnell handeln.»
Die in Basel angesiedelte BIZ gilt als Notenbank der Notenbanken und ist eine wichtige Denkschmiede für die internationale Geldpolitik. Besondere Sorgen bereiten Aufsehern rund um den Globus die enormen Mengen an Kundendaten, die Big-Tech-Konzerne anhäufen und kontrollieren.
Ihr Vormarsch in den Zahlungsverkehr mit Diensten wie Apple Pay und von ihnen geplante Digitalwährungen wie die Facebook-Devise Diem könnten die traditionelle Finanzwirtschaft in kurzer Zeit komplett transformieren. Etablierte Bankensysteme könnten ins Wanken geraten.
Durch den Eintritt der Big Techs in die Finanzdienstleistungen entstünden neue Herausforderungen hinsichtlich der Konzentration von Marktmacht und Datenkontrolle, schrieben Carstens und seine Mitautoren. In China beherrschten beispielsweise die beiden Anbieter Alipay und Tenpay bereits 94 Prozent des Marktes für mobiles Bezahlen. Selbst in Ländern, in denen Big-Techs gegenwärtig keine dominante Stellung im Finanzsystem einnehmen, rechtfertige ihr Potenzial für schnelles Wachstum besondere Aufmerksamkeit seitens der Zentralbanken.
AWP/sas