Die Währungshüter reagieren damit auf den rasanten Preisanstieg auf der Insel. Die Inflation ist mit zuletzt 5,1 Prozent weit über das Ziel der Notenbank hinausgeschossen.
Angetrieben werden die Preise unter anderem durch die stark gestiegenen Energiekosten sowie aus der Pandemie-Krise resultierendem Materialmangel und Lieferengpässen. Diese Faktoren heizen auch die Inflation in den USA kräftig an, so dass die US-Notenbank Fed mehrere Zinserhöhungen für nächstes Jahr ins Auge fasst.
Analysten hatten mehrheitlich mit unveränderten Zinsen gerechnet. Allerdings waren sich die Fachleute nicht ganz sicher, wie sich die Bank of England verhält: Die Inflation im Königreich ist zwar hoch, was für steigende Zinsen spricht. Zugleich breitet sich aber die neue Corona-Variante Omikron rapide aus und dämpft das Wirtschaftsgeschehen.
Das britische Pfund quittierte den Zinsschritt mit deutlichen Kursgewinnen gegenüber Dollar und Euro. Britische Staatsanleihen gerieten hingegen unter Druck. Britische Aktien büssten einen Teil ihrer zuvor erzielten Gewinne ein.
Hohe Inflation
Hintergrund der Entscheidung ist die hohe Inflation, die im November die Fünf-Prozent-Marke überschritten hat und einen zehnjährigen Höchststand markierte. Der Teuerungsschub ist zwar auch Folge einer stark anziehenden Nachfrage und erheblicher Handelsverspannungen infolge der Pandemie.
Ökonomen warnen jedoch vor einer sich selbst verschärfenden Lohn-Preis-Spirale, sollten Arbeitnehmer höhere Löhne als Kompensation für die stark steigenden Preise verlangen.
Dass es sich die Notenbank nicht einfach gemacht hat mit ihrer Entscheidung, zeigen die Aufzeichnungen zur Zinssitzung, die zeitgleich veröffentlicht wurden. Darin heisst es, dass das Auftauchen der Omikron-Variante eigentlich für ein Abwarten gesprochen habe, um die Auswirkungen auf die Wirtschaft zu prüfen. Andererseits habe der hohe Preisauftrieb eine zeitnahe Straffung erfordert.