Der österreichische Internet-Sportwettenanbieter «bwin» und die «Ladbrokes»-Wettbüros in Grossbritannien könnten in amerikanische Hände kommen.

Der Casino-Betreiber MGM Resorts bietet 8,1 Milliarden Pfund (9,0 Milliarden Euro) in eigenen Aktien für den britischen Wettkonzern Entain (früher GVC), zu dem unter andernm bwin und Ladbrokes gehören.

Angebot stösst nicht auf Gegenliebe

Entain wies die Offerte, nach der das Unternehmen aus Las Vegas 0,6 MGM-Aktie je Entain-Papier bietet, am Montag aber als «deutlich zu niedrig» zurück. Es sei nicht der erste Vorstoss von MGM bei Entain gewesen.

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Die Amerikaner hätten aber angedeutet, dass man den Aktionären statt MGM-Aktien zum Teil auch Bargeld bieten könne. Beide Unternehmen arbeiten seit 2018 beim Aufbau einer Internet-Wettplattform in den USA zusammen.

Sportwetten in den USA sind am kommen

Die Begehrlichkeiten von MGM kommen nicht von ungefähr. Die USA gelten als nächster grosser Wachstumsmarkt für Sportwetten, nachdem der Oberste Gerichtshof 2018 ein Verbot aufgehoben hat.

Der MGM-Rivale Caesars Entertainment - der Eigentümer des Caesars Palace in der Spielermetropole Las Vegas - hat sich für 2,9 Milliarden Pfund bereits den britischen Wettanbieter William Hill geschnappt.

Kein Interesse an britischen Wettbüros

Von den 1400 Wettbüros in Grossbritannien will sich Caesars aber trennen. Ein ähnlicher Schritt wäre bei Entain deutlich schwieriger, weil das Geschäft internationaler und stärker ineinander verflochten sei, erklärte Analyst Nicolas Hyett von Hargreaves Lansdown.

Entain gehören auch Wettmarken wie Coral und Eurobet. Ein Entain-Sprecher sagte, zu den Plänen von MGM lägen keine weitergehenden Informationen vor.

Aktie steigt stark

Entain-Aktionäre setzten am Montag auf eine Aufstockung der Offerte. Die Aktien schnellten in London um bis 28 Prozent auf 1455 Pence. Das Angebot von MGM entspricht 1383 Pence je Aktie. Den bisherigen Entain-Aktionären würden damit 41,5 Prozent an MGM gehören.

Nach einem Bericht des «Wall Street Journal» steht der US-Milliardär Barry Diller hinter dem Übernahmeangebot. Dillers Medien- und Internet-Holding IAC war vergangenes Jahr mit einer Milliarde Dollar bei MGM eingestiegen und hält zwölf Prozent der Anteile.

(reuters/mbü)