Italiens Ministerpräsident Mario Draghi will mit den EU-Hilfen für den Wiederaufbau nach Corona die Kluft zwischen Italiens wirtschaftsstarkem Norden und dem ärmeren Süden schmälern.
«Wir haben gelernt, dass viele Ressourcen nicht unbedingt zum Neustart des Südens beigetragen haben», sagte der 73-Jährige am Dienstag in Rom. Bislang wurden nach seinen Angaben EU-Gelder für den Süden nicht wie geplant abgerufen und viele öffentliche Bauprojekte nicht fertiggestellt.
Fast 200 Milliarden Euro in fünf Jahren
«Wir wollen die Vergrösserung der Kluft stoppen und diese Gelder besonders an die Frauen und jungen Menschen richten», erklärte der frühere Chef der Europäischen Zentralbank. Das erste Mal seit langem gebe es die Möglichkeit, in die digitale Infrastruktur und nachhaltige Energie zu investieren. Laut Draghi kann die Regierung mit dem Programm Next Generation EU bis 2026 rund 191,5 Milliarden Euro für ganz Italien ausgeben.
Im Süden, auch als Mezzogiorno bezeichnet, herrscht hohe Arbeitslosigkeit. Die Wirtschaftsleistung dort ist verglichen mit Mittel- und Norditalien schwächer.
(sda/gku)