Die UBS senkt ihre Prognose für das Bruttoinlandprodukt (BIP) die Schweiz im laufenden Jahr erneut, erhöht aber gleichzeitig diejenige für 2021. Der Einbruch dürfte damit tiefer werden als bisher gedacht, die Erholung sollte dafür mehr Schwung erhalten.
Konkret geht die UBS neu davon aus, dass die Wirtschaft in der Schweiz im laufenden Jahr um 5,5 Prozent einbrechen wird. Bei der letzten Prognose vom April ging die Bank noch von einem Minus von 4,6 Prozent aus.
Der Wirtschaftseinbruch im ersten Quartal sei stärker ausgefallen als erwartet, hiess es zur Begründung in einer Einschätzung der UBS-Ökonomen vom Freitag. Und es deute sich an, dass auch die Schrumpfung im zweiten Quartal stärker ausfallen könnte als gedacht.
Dank einer wirkungsvollen Fiskalpolitik und einem zügigen Ausstieg aus dem Lockdown dürfte die Erholung der Schweizer Wirtschaft aber gelingen. Und wegen des schwächeren BIP-Wachstums im laufenden Jahr sei im nächsten mehr Potential für eine Erholung vorhanden. Die UBS prognostiziert neu für 2021 ein Wachstum der Wirtschaft um 4,4 Prozent. Die alte Prognose hatte noch auf +3,9 Prozent gelautet.
In der Schweiz und in vielen europäischen Ländern sei die Lockerung der Corona-Massnahmen im vollen Gange, schrieb die UBS weiter. Bis Ende Juni dürfte deshalb die Grundlage für eine Erholung gelegt sein.
UBS sieht im Basisszenario u-förmige Erholung
Allerdings sei noch unklar, wann auch im Konsumverhalten der Haushalte die Normalität wieder einkehre. In einem optimistischen Szenario mit der Aussicht auf eine rasche Einführung eines Impfstoffes sei dies möglicherweise schon im dritten Quartal der Fall. Dies würde auf eine rasche und starke (v-förmige) Erholung hindeuten.
Das Basisszenario der UBS sieht aber eine u-förmige Erholung vor, bei der das Vertrauen der Konsumenten erst im Verlauf des zweiten Semesters wieder zurückkehrt. Die Erholung begänne auch in diesem Szenario bereits im dritten Quartal, nähme aber erst gegen Ende Jahr richtig Fahrt auf.
(awp/mlo)