Die chinesische Regierung erwartet wegen der Coronavirus-Epidemie einen Einbruch des Aussenhandels in den ersten beiden Monaten des Jahres. «Wir erwarten, dass das Import- und Exportwachstum im Januar und Februar stark zurückgehen wird», sagte der Direktor der Aussenhandelsabteilung des Handelsministeriums, Li Xingqian, am Freitag vor den Medien.
Die Ausfuhren tragen etwa ein Fünftel zum Bruttoinlandsprodukt des Exportweltmeisters bei. Um die Epidemie einzudämmen, stehen zahlreiche Fabriken still. Andere haben Schwierigkeiten, ihre Produktion wieder hochzufahren, da es nach der Zwangspause an Arbeitskräften und Rohstoffen mangelt. Die Regierung will den Unternehmen deshalb unter die Arme greifen.
Das Handelsministerium lässt derzeit untersuchen, welche steuerlichen, finanziellen und versicherungstechnischen Massnahmen geeignet sind. Es wird erwartet, dass ausländische Firmen in den meisten Teilen des Landes bis Ende Februar ihre Produktion wieder aufnehmen werden.
Dienstleister leiden unter der Epidemie
Nicht nur die Industrie, sondern auch die Dienstleister leiden unter der Epidemie. Der Ausbruch übe auch auf diesen Bereich erheblichen Druck aus, sagte Xian Guoyi, Direktor der Abteilung für Handel mit Dienstleistungen und kommerziellen Dienstleistungen. Besonders der Tourismus- und Verkehrssektor leide.
Das Bruttoinlandprodukt der nach den USA zweitgrössten Volkswirtschaft der USA dürfte nach Prognosen von Ökonomen im ersten Quartal deutlich langsamer wachsen. Sie gehen davon aus, dass das Plus sich bis auf drei Prozent halbieren könnte, nachdem es Ende 2019 noch zu einem Wachstum von sechs Prozent gereicht hatte.
(awp/mlo)