Das deutsche Biotech-Unternehmen Biontech ist zuversichtlich, dass sein Coronavirus-Impfstoff bis Ende des Jahres zur behördlichen Zulassung bereit ist. Dies sagte CEO Ugur Sahin im «Wall Street Journal» (Paywall). Biontech, angesiedelt in Mainz, entwickelt gemeinsam mit Pfizer einen Coronavirus-Impfstoff; auf dem Projekt ruhen weltweit viele Hoffnungen.
«Hunderte Millionen Dosen können schon vor der Zulassung hergestellt werden», erklärte Sahin. Und bis Ende 2021 könnte es möglich sein, mehr als 1 Milliarde Impfdosen herzustellen.
Letzte Woche meldeten Biontech und Pfizer, dass die Probanden bei Tests in den USA wirksame Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2 entwickelt hatten. Ab Ende Juli sollen Tests mit bis zu 30'000 Personen zeigen, ob diese Antikörper tatsächlich vor einer Infektion schützen.
Immerhin bewerteten mehrere Experten die Ergebnisse positiv. So sagte der Immunologe Bernhard Fleischer, ehemaliger Direktor des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin, die Ergebnisse seien «sehr bemerkenswert» (mehr). Er würde davon ausgehen, mit dem Impfstoff vor einer Infektion mit dem Coronavirus geschützt zu sein. Erwiesen sei das aber noch nicht.
Die letzten Tests in den USA umfassten 45 gesunde Probanden im Alter von 18 bis 55 Jahren. 24 davon bekamen je zwei Injektionen des Wirkstoffs – einige in etwas höherer Dosis. Zwölf Probanden erhielten letztlich nur einmal eine hohe Dosis, dieser Ansatz wurde aber nicht weiter verfolgt. Hinzu kam eine neunköpfige Kontrollgruppe, die zwei Dosen Placebo bekam. Sofern zwei Dosen verabreicht wurden, geschah dies im Abstand von drei Wochen.
Der Impfstoff, den BioNTech entwickelt, verwendet die so genannte Messenger-RNA- beziehungsweise mRNA-Technologie.
(rap)