Der US-Pharmakonzern Merck wird den von seinem Mitbewerber Johnson & Johnson entwickelten Corona-Impfstoff produzieren, der am Wochenende eine Notfallzulassung erhalten hatte.
Die US-Regierung werde die Kooperation mit Blick auf die nötige Ausstattung von Mercks Produktionsstätten und logistischer Hilfe unterstützen, sagte die Sprecherin von Präsident Joe Biden am Dienstag. Der erfahrene Impfstoffhersteller Merck hat bislang keinen eigenen Impfstoff gegen das Coronavirus im Programm.
Die Kooperation hilft dem Kampf gegen Covid-19
Die Kooperation der beiden Rivalen werde die Verfügbarkeit der Corona-Impfstoffe in den USA weiter erhöhen, sagte die Sprecherin. Zunächst blieb allerdings unklar, wie viel Dosen Merck in welchen Zeitraum produzieren soll. Biden und das Gesundheitsministerium wollten sich am Dienstagnachmittag (Ortszeit) zu Details der Kooperation äussern.
Johnson & Johnson hat bislang einen Vertrag mit der US-Regierung zur Lieferung von 100 Millionen Dosen des Impfstoffs geschlossen. Der gesamte Impfstoff soll noch vor Ende des ersten Halbjahres geliefert werden.
Der Impfstoff entfaltet seine volle Wirkung schon nach Verabreichung einer Dosis und muss - anders als die übrigen genutzten Impfstoffe - nicht zweimal gespritzt werden. In den USA werden sonst bisher nur die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna gespritzt.
Die EU prüft den Impfstoff noch
Die Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA hatte am Samstag eine Notfallzulassung für das Präparat von Johnson & Johnson erteilt. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) will am 11. März über die Empfehlung des Impfstoffes entscheiden. Die EU-Kommission hat von Johnson & Johnson Impfdosen für 200 Millionen Menschen bestellt.
Auch die Schweiz möchte das Vakzin bestellen und verhandelt mit Johnson & Johnson darüber.
(reuters/mbü)