"Die Rhône wurde nicht nur restauriert, sie wurde ihrem ursprünglichen Zustand so nahe gebracht wie nie zuvor", sagte Benoît Gaillard, Präsident der Compagnie Générale de Navigation (CGN) bei der Einweihung in Ouchy. Als Beispiel nannte er die Bugfigur des Schiffes, die kurz nach der Einweihung 1927 heruntergefallen war. Sie wurde neu gegossen und thront nun wieder an ihrem ursprünglichen Platz.
Das Salonschiff hat ein offenes Deck. Dank einem massgefertigten Schiebeglassystem kann der Dampfer neu aber das ganze Jahr über verkehren. Die "Rhône", das Symbol des Genfersees, zeuge vom Willen der CGN, sich auf alle Jahreszeiten auszurichten, erklärte Gaillard.
Bei Sulzer in Winterthur gebaut
Die "Rhône" ist der letzte vollständig in der Schweiz gebaute Schaufelraddampfer. Sie wurde von Sulzer in Winterthur gebaut und zum ersten Mal 1927 während der "Fête des Vignerons"eingesetzt.
Die Kosten für die Renovierung beliefen sich auf fast 16 Millionen Franken, die hauptsächlich von den Genfersee-Kantonen Waadt, Genf und Wallis, aber auch vom Bund und dem Verein der Dampfschiff-Freunde des Genfersees (Association des amis des bateaux à vapeur du Léman) finanziert wurden.
Der für Kultur zuständige Bundesrat Alain Berset zeigte sich bei der Einweihungsfeier beeindruckt von der "wundervollen Zeugin eines Kulturgutes, das eng mit der Geschichte der Schweiz und ihren Landschaften verbunden" sei.
Maurice Decoppet, Präsident der Vereinigung der Freunde der Dampfschiffe des Genfersees (AVBL), erinnerte daran, dass seit der Jahrtausendwende drei Flaggschiffe der Flotte renoviert wurden: die "Simplon" im Jahr 2005, die "La Suisse" 2009 und die "Italie" 2016.
Für die exemplarische Erhaltung der Belle-Epoque-Dampferflotte erhielt der Verein der Dampfschiff-Freunde des Genfersees 2014 den Europa-Nostra-Preis der EU für das Kulturerbe Europa. Mit acht Dampfschiffen ist die Genferseeflotte die zweitgrösste Europas.