Nach dem Vorstand akzeptierte am Montag auch das Aufsichtsgremium die von der EU-Kommission aus Wettbewerbsgründen geforderten Auflagen. Die Aktionäre sollen auf einer Hauptversammlung am 25. Juni zustimmen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr kündigte zudem Gespräche mit den Gewerkschaften über Kapazitätsanpassungen an.
Die EU-Auflagen verpflichten Lufthansa, an ihren Drehkreuzen in Frankfurt und München jeweils einem Wettbewerber bis zu 24 Start- und Landerechte für jeweils bis zu vier Flugzeuge zu übertragen. Im Gegenzug wird die Fluggesellschaft mit einem staatlichen Hilfspaket von neun Milliarden Euro gestützt. Neben Krediten und stillen Einlagen sieht dies auch eine staatliche Beteiligung von 20 Prozent vor.
«Nach intensiver Diskussion haben wir uns dazu durchgerungen, dem Vorschlag des Vorstands zuzustimmen», teilte Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley mit. Vor Lufthansaliege «ein sehr schwieriger Weg». Vorstandschef Spohr erklärte: «Die zu erwartende, langsame Markterholung im globalen Luftverkehr macht eine Anpassung unserer Kapazitäten unausweichlich. Mit den Sozial- und Tarifpartnern wolle der Vorstand über eine sozialverträgliche Abfederung der Auswirkungen sprechen.»
Dem europäischen Marktführer droht das Geld auszugehen, weil mit den Reisebeschränkungen im Kampf gegen die Pandemie seit März der Passagierverkehr nahezu eingestellt wurde. Die geplante Kapitalerhöhung zur staatlichen Beteiligung über ein Aktienpaket muss von den Aktionären auf der außerordentlichen Hauptversammlung gebilligt werden. Auch die formelle Genehmigung des Rettungspakets durch die EU-Kommission steht noch aus.
(sda/tdr)