Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im Juli überraschend heruntergefahren - und damit den zweiten Monat in Folge. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 0,6 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das deutsche Wirtschaftsministerium am Freitag mitteilte.
Ökonomen hingegen hatten mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang von revidiert 1,1 Prozent im Juni. «Die Industriekonjunktur bleibt schwach», erklärte das Ministerium. «Angesichts des schwachen Starts in das zweite Halbjahr und der ausbleibenden Erholung bei den Auftragseingängen, ist noch keine Besserung der Industriekonjunktur abzusehen.» Die Lage am Bau sei weiter intakt.
Energieversorger tief im Minus
In der Baubranche erhöhte sich die Produktion im Juli leicht um 0,2 Prozent. Die Energieversorger meldeten ein Minus von 1,3 Prozent. In der Industrie ging es um 0,8 Prozent bergab. Die exportabhängige deutsche Wirtschaft leidet unter der schwächeren Weltkonjunktur, Handelskonflikten und Unsicherheiten wie dem Brexit.
Im Juli musste die Industrie wegen der sinkenden Nachfrage aus Übersee den stärksten Auftragsschwund seit einem halben Jahr wegstecken. Das Neugeschäft schrumpfte um 2,7 Prozent zum Vormonat.
(reuters/gku)