Der Hintergrund war zunächst unklar. Eine offizielle Erklärung der betroffenen Sender oder von türkischen Behörden lag zunächst nicht vor.
Mehreren ausländischen Medien droht seit Februar eine Sperre ihres Online-Programms in der Türkei. Die türkische Rundfunkbehörde (RTÜK) hatte die Sender offiziell dazu aufgefordert, eine Lizenz für On-Demand-Angebote zu beantragen. Die Deutsche Welle hatte daraufhin angekündigt, gerichtlich dagegen vorzugehen.
Die Aufforderung zur Lizenzbeantragung beruht auf einer 2019 in Kraft getretenen Regelung. Die islamisch-konservative Regierung hat darüber eine weitreichende Kontrolle von Internet-Plattformen eingeführt, die Filme, Videos oder Radioinhalte verbreiten. Regierungsnahe Vertreter haben eine Mehrheit in dem RTÜK-Gremium.
Türkische Medien stehen zum Grossteil unter direkter oder indirekter Kontrolle der islamisch-konservativen Regierung, auch Inhalte im Internet unterliegen starker Regulierung.