Die Ölpreise haben am Freitag mit deutlichen Aufschlägen auf die Tötung eines iranischen Generals durch das US-Militär reagiert. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 68,18 US-Dollar. Das waren 1,93 Dollar mehr als am Donnerstag.
Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,70 Dollar auf 62,88 Dollar.
Auslöser des Preissprungs war die Tötung eines iranischen Generals durch einen US-Raketenangriff im Irak. Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei kündigte schwere Vergeltung an.
Höchster Preis seit Mai 2019
Die ohnehin hohen Spannungen zwischen den USA und dem Iran haben sich in den vergangen Tagen nochmals verschärft, nachdem die US-Botschaft in Bagdad durch Demonstranten angegriffen worden war. Die USA weisen Iran die Schuld zu, die islamische Republik weist dies von sich.
Zeitweise waren die Erdölpreise deshalb noch deutlicher gestiegen. Der US-Ölpreis erreichte mit 63,84 Dollar den höchsten Stand seit Mai 2019. Damit wurde sogar der Höchststand vom vergangenen September übertroffen, der nach einem schweren Angriff auf saudi-arabische Ölanlagen markiert worden war.
Bereits der damalige Preissprung wirkte sich aber kaum an hiesigen Tankstellen aus. Denn der Benzinpreis wird nur zum Teil vom Rohölpreis bestimmt. Staatliche Abgaben wie Mineralölsteuer, Mineralölsteuerzuschlag und Importabgaben machen mehr als die Hälfte des Benzinpreises aus. Dazu kommen Vertriebskosten sowie die Beschaffungs- und Frachtkosten. Für die Schwankungen sorgen meist letztere.
(reuters/mbü)