Die Wirecard-Gläubiger erheben gegen die Kerngesellschaft des insolventen Zahlungsabwicklers Forderungen in einer Höhe von knapp 12,5 Milliarden Euro. Diese seien bei der Gläubigerversammlung über das Vermögen der in einem Bilanzskandal zusammengebrochenen Wirecard AG am Mittwoch im Münchener Löwenbräukeller geltend gemacht worden, teilte das Amtsgericht München mit.
Weitere Ansprüche bestehen aber auch gegen andere Wirecard-Gesellschaften. Für diese sind am Mittwoch und Donnerstag ebenfalls Treffen der Gläubiger angesetzt.
DWS fordert 600 Millionen Euro
Allein die Fondsgesellschaft DWS macht im Insolvenzverfahren nach eigenen Angaben Ansprüche von mehr als 600 Millionen Euro geltend. Die Gläubiger dürften allerdings nur einen Bruchteil ihrer Forderungen wiedersehen.
Insolvenzverwalter Michael Jaffe berichtete auf der Versammlung über den bisherigen Verlauf des Verfahrens, das Ende August eröffnet worden war. Die Versammlung muss innerhalb von drei Monaten nach Beginn des Verfahrens stattfinden.
Einige Auslandstöchter hat Jaffe bereits zugunsten der Gläubiger verkauft. Zuletzt schlug er das europäische Kerngeschäft los, den Zuschlag erhielt die spanische Bank Santander.
(reuters/mbü)