Die Hacker, die die Gemeinde Rolle (VD) Ende Mai angegriffen haben, warnen, dass sie auch andere Schweizer Gemeinden attackieren könnten. Sie wollten die von ihnen im Darknet veröffentlichten gestohlenen Daten jedoch nicht selbst ausnutzen.

«Die Daten der Bürger werden im Darknet von anderen Personen genutzt. Vielleicht werden die Daten von jemandem für Kredite verwendet, vielleicht für einen anderen Kriminellen», sagt die Hackergruppe, die sich «Vice Society» nennt, in einem am Montag in «Le Temps» veröffentlichten Interview. «Das interessiert uns nicht. Das ist das Problem von Rolle.»

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«Wir verkaufen keine Dokumente»

Daten von den Unternehmen, in deren Systeme sie eindrängen, würden heruntergeladen und veröffentlicht, wenn die Daten oder das Unternehmen interessant seien. «Wir verkaufen keine Dokumente, wir verdienen unser Geld auf andere Weise», sagten sie. Die Gemeinde Rolle habe sie nicht kontaktiert und es habe auch keine Verhandlungen gegeben. Dies hatten die Gemeindebehörden bereits angedeutet.

Auf die Frage nach möglichen Hacker-Angriffen auf andere Schweizer Städte oder Unternehmen antwortete die Hacker-Gruppe , dass sie, wenn sie Zugang zu den Datenbanken anderer Schweizer Gemeinden fänden, sie diese ebenfalls angreifen würden. Es spiele für sie dabei keine Rolle, ob das Ziel ein Unternehmen, ein Krankenhaus oder eine Stadt sei.

Name, Adresse, Geburtsdatum, AHV-Nummer veröffentlicht

Die Hacker hatten die Gemeinde Rolle in der Nacht von Samstag, den 29. auf Sonntag, den 30. Mai angegriffen. Nach der Attacke landete eine grosse Menge an teils sensiblen Daten von rund 5500 Einwohnern von Rolle wie Name, Adresse, Geburtsdatum, AHV-Nummer usw. im Darknet. Am 14. Juni wurde eine Strafanzeige gegen X eingereicht.

(sda/gku)