Die Schweizer ICT-Branche rechnet in den kommenden drei Monaten bereits wieder mit einer leichten Verbesserung der Lage. Von einem Wachstum sind die Unternehmen aber noch weit entfernt, wie der ICT-Index der Branchenorganisation Swico zeigt, der aufgrund der Coronakrise derzeit monatlich erhoben wird.
Deutlich positiver als noch vor Monatsfrist beurteilen namentlich die Softwareentwickler, die IT-Dienstleister und die IT-Beratungsunternehmen ihre Lage. Die Indexwerte dieser Branchensektoren bewegen sich zwischen 77 und 83 Punkten, was gegenüber dem Vormonat einem Plus von über 8 Punkten gleichkommt respektive bei den Softwareunternehmen sogar einem Plus von 18 Punkten.
Fehlende Investitionskraft
Die Indexwerte liegen aber dennoch weiterhin deutlich unter der Wachstumsschwelle von 100. Im am Montag veröffentlichten Communiqué von Swico werden die tiefen Indexwerte auf lockdownbedingte Projektverschiebungen, die durch die Corona-Massnahmen schwieriger gewordene Zusammenarbeit mit Kunden sowie die ebenfalls erschwerte Kundenakquise zurückgeführt.
Noch düsterer und kaum oder überhaupt nicht besser als vor einem Monat sieht die Lage im Bereich IT-Technology (60,8 Punkte), bei den Anbietern von Heimelektronik (44,7 Punkte) und bei den Digital-Druckereien aus (38,8 Punkte). Laut Swico zeigt sich da vor allem die fehlende Investitionsbereitschaft.
Über die ganze ICT-Branche gesehen liegt der mittels Befragung erhobene Index der Swico aktuell bei 76,2 Punkten und damit immerhin 10 Punkte höher als noch im April. Swico-Geschäftsführerin Judith Bellaiche wertet den Anstieg der Indizes in einzelnen Sektoren der Branche denn auch als «ein wichtiges, positives Signal», welches es nun in einen dauerhaften Trend umzumünzen gelte. «Von einer Entspannung der Lage sind wir aber sicher noch weit entfernt», wird Bellaiche im Communiqué zitiert.
(awp/tdr)