Die USA haben an Attraktivität für auswanderungswillige Deutsche eingebüsst. Im vergangenen Jahr gaben erstmals seit 1982 weniger als 10'000 ihren Wohnsitz hierzulande auf, um in die Vereinigten Staaten zu ziehen, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Insgesamt gingen 9782 der insgesamt 270'294 deutschen Auswanderer in die USA, was einem Anteil von 3,6 Prozent entspricht. 2016 – dem letzten Jahr der US-Präsidentschaft von Barack Obama – erkoren noch 12'781 oder 4,5 Prozent der damals 281'411
Auswanderer die Vereinigten Staaten zu ihrem neuen Zuhause. «Trotz sinkender Tendenz zählten die USA im vergangenen Jahr noch immer zu den Top-3-Abwanderungszielen», so das Bundesamt. «Nur in die Nachbarländer Schweiz (16'340) und Österreich (11'904) zog es mehr Deutsche.»
2004 letztmals die USA auf dem ersten Platz
Bereits seit 2015 wanderten von Jahr zu Jahr weniger Deutsche in die Vereinigten Staaten ab. 2004 belegten sie letztmals den ersten Platz der Beliebtheitsskala der Auswanderungsziele. Damals zogen 12'976 Deutsche dorthin. Seit 2017 ziehen mehr Personen von den Vereinigten Staaten nach Deutschland als umgekehrt. Zuvor war seit 1991 durchgängig eine Nettoauswanderung deutscher Personen in die USA verzeichnet worden.
«Ob der Umzug in die Vereinigten Staaten von Dauer ist oder die USA nur Wahlheimat für einen begrenzten Zeitraum sind, kann zum Zeitpunkt des Fortzugs sicherlich nicht immer beantwortet werden», betonten die Statistiker. Wer sich einbürgern lasse, sei in den Vereinigten Staaten auf Dauer angekommen. 2019 liessen sich 4745 Personen aus Deutschland dort einbürgern.
(reuters/gku)