Der PMI Industrie stieg im Berichtsmonat um 0,4 auf 68,1 Punkte, wie die Credit Suisse am Freitag mitteilte. Im Juli war er auf ein Rekordniveau von 71,1 Punkte gestiegen, bevor es im August etwas nach unten ging. Die Grossbank berechnet den Index zusammen mit dem Branchenverband Procure.ch.

Der Index misst, wie optimistisch die Einkaufsmanager auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung blicken. Werte von über 50 Punkten deuten auf Wachstum hin. Auf dem Höhepunkt der Coronakrise im letzten Frühling war der Index bis auf 41,2 Punkte abgesackt.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Die boomhafte Erholung der Schweizer Industrie dauert demnach an, fasst die Credit Suisse zusammen. Von AWP befragte Ökonomen hatten mit tieferen PMI-Werten gerechnet.

Einkaufslager werden gefüllt

Für die Industrieunternehmen gestalte sich die Einkaufslage derzeit aber schwierig, betonen die Autoren. Sie verweisen auf anziehende Einkaufspreise und längere Lieferfristen.

In diesem Umfeld kauften die Unternehmen aktuell "so viel wie möglich" ein, um ihre Lager zu füllen. Auf der anderen Seite würden sich bei den Unternehmen die Lager an zu verkaufenden Produkten leeren. Das deute auf eine "äusserst starke" Nachfrage hin.

Und der Boom dürfte bis auf Weiteres andauern. Als Argument hierfür nennt die Credit Suisse die neuerliche Steigerung der Produktion. Der gleichzeitig hohe Auftragsbestand führe dazu, dass die Unternehmen Kapazitäten und Personalbestand ausbauen würden.

Dienstleistungsbranche

Im mehr auf die Binnenwirtschaft ausgerichteten Dienstleistungssektor hat sich die Stimmung ebenfalls etwas aufgehellt. Der entsprechende PMI stieg um 0,8 auf 62,1 Punkte.

Er liegt damit weiterhin deutlich über der Wachstumsschwelle und deutet entsprechend auf eine andauernde Erholung hin. Auf dem Höhepunkt der Krise war der Index für die Dienstleister auf gegen 20 Punkte zurückgefallen.

Analog zur Industrie werde auch im Dienstleistungssektor der Personalbestand ausgebaut. Doch auch Dienstleistungsunternehmen seien mit höheren Einkaufspreisen konfrontiert. Sie seien aber nicht in der Lage, die höheren Kosten vollumfänglich auf die Endkunden zu überwälzen.

Ein anderer vorlaufender Konjunktur-Indikator, das KOF-Konjunkturbarometer, hatte zuletzt eine Abschwächung der Konjunkturerholung signalisiert. Der entsprechende Index ist im September das vierte Mal in Folge gefallen - der Höchststand datiert hier aus dem Mai.

(awp/tdr)