Die Geschäftslage der kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) in der Schweiz hat sich im Dezember eingetrübt. Vor allem die Einschätzung der Unternehmen zu den Produktionsvolumen sowie zur Beschäftigung hat sich laut dem Raiffeisen KMU-Einkaufsmanagerindex im vergangenen Monat verschlechtert.
Der von Raiffeisen erhobene KMU PMI lag im Dezember bei 47,1 Punkten, nachdem er im November mit 50,3 Punkten noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten gelegen hatte.
Erstmals seit dem Start des Indikators lagen im Dezember neben dem Gesamtindex auch sämtliche Subkomponenten unter dieser Marke, wie Raiffeisen am Freitag mitteilte. Der Rückgang widerspiegle die Abkühlung der Industriekonjunktur, kommentierte die Genossenschaftsbank.
Rekordtief bei Beschäftigungskomponente
Die Beschäftigungskomponente im KMU PMI fiel sogar auf ein neues Rekordtief von 44,0 Punkten. Damit hinterlasse die Konjunkturschwäche im verarbeitenden Gewerbe ihre Spuren im Arbeitsmarkt, so Raiffeisen. Eine unmittelbare Trendwende zeichne sich nicht ab, da zuletzt auch die Auftragsbestände rückläufig waren.
Auch die Einschätzung der Auftragsbestände nahm im Dezember ab, ebenso wie die Einschätzung der Einkaufslager. Etwas verbessert zeigte sich einzig die Komponente der Lieferfristen, die allerdings mit 45,6 Punkten ebenfalls deutlich unter der Wachstumsschwelle ausfiel.
Befragung von 200 Unternehmen
Bei der Erhebung des KMU PMI werden gemäss Raiffeisen rund 200 Unternehmen befragt, die repräsentativ für alle KMU aus der Schweizer Industrie sein sollen. Das grösste Gewicht hätten dabei die Branchen Metall, Maschinen, Nahrungsmittel, Uhren und Holzverarbeitung. Zusammen tragen sie etwa zwei Drittel zum Konjunkturindikator bei.
Der von der Credit Suisse in Zusammenarbeit mit dem Branchenverband Procure.ch berechnete PMI für die Gesamtwirtschaft, der ebenfalls am Freitag veröffentlicht wurde, zeigt ein etwas anderes Bild: Er ist im Dezember um 1,4 Punkte auf 50,2 Zähler gestiegen und lag damit knapp über der Wachstumsschwelle.
(awp/mbü)