Frau Dempfle, herzlichen Glückwunsch zum ersten Platz in der Kategorie Krankenversicherung! Wie erklären Sie sich das gute Abschneiden der Klug?
Wir freuen uns über das gute Ranking. Unser Leitmotiv ist, dass ein Kunde oder eine Kundin der Klug keine Nummer ist, sondern eine Person mit Namen, die von unseren Mitarbeitenden so gut wie möglich persönlich betreut wird.
Gesundheit ist bekanntlich das höchste Gut. Das lassen wir uns aber auch einiges kosten, was viele Herausforderungen für die Marktplayer mit sich bringt.
Welche das sind, erfahren Sie hautnah und topaktuell am neuen C-Level Event für den Gesundheitssektor: Der HZ Insurance Health 24 Summit checkt am 4. Juli im Widder Hotel in Zürich unter dem Motto «Fit für die Zukunft. Das Gesundheitssystem der Schweiz im Wandel» den Puls der Branche. Hochkarätige Gäste und Expertinnen und Experten drehen das Scheinwerferlicht auf die drängendsten Themen. Welche Lösungswege gibt es, wo besteht Optimierungspotenzial? Und was haben die Patienten davon? Sichern Sie sich ein Ticket und diskutieren Sie mit!
Hier geht’s zum Programm und zur Anmeldung. Wir freuen uns auf Sie.
Auch wenn das Jahr 2023 für die Klug eine riesige Herausforderung war: Das ganze Team hat sein Bestes gegeben, um das grosse Wachstum von rund 17 000 neuen Versicherten zu bewältigen.
Dieses gute Ranking ist umso erstaunlicher, als dass die Klug im 2022 als Opfer des eigenen Erfolgs enormen Kundenzulauf hatte und infolgedessen 2023 die Prämien erhöhen musste. Hat sich die Solvenzquote, die auf 43 Prozent gesunken war, wieder erholt?
Der Erfolg ist immer auch davon abhängig, wie sich die Prämien der Mitbewerber entwickeln. Es ist verständlich, dass gerade Familien bei den hohen Kostenanstiegen in den letzten zwei Jahren einen günstigen Krankenkassenanbieter suchten. Dies war im Herbst 2022, aber auch im letzten Jahr der Fall und hat dazu geführt, dass es viele Wechsel gab. Doch wir konnten durch unseren guten Service auch viele neue Versicherte behalten. Die Höhe der Prämien ist nicht der einzige Entscheidungsgrund. Es kommt ebenso auf die Qualität der Dienstleistungen an. Durch das grosse Wachstum ist die Solvenzquote (ein technischer Wert) im Jahr 2023 gesunken, im Jahr 2024 liegen wir jedoch wieder komfortabel über 100 Prozent.
Wie viele Kundinnen und Kunden haben Sie aufgrund der Prämienanhebung wieder verloren?
Durch die überproportionale Prämienerhöhung auf das Jahr 2024 haben wir etliche Versicherte verloren. Über mehrere Jahre betrachtet liegen wir nun wieder auf unserem strategischen Wachstumspfad mit 13 400 Versicherten im Jahr 2024.
«Unsere Vereinsmitglieder haben sich 2019 klar für die Selbstständigkeit der Klug ausgesprochen.»
Ingrid Dempfle, CEO Klug
Rechnen Sie 2024 erneut mit steigenden Prämien für die Versicherten der Klug – oder können Sie das Niveau halten oder gar senken?
Zu den Prämien 2025 können wir uns vor deren Genehmigung im September 2024 nicht äussern. Die Prämienhöhe ist immer abhängig von der Kostensteigerung im Gesundheitswesen: Von den eingenommenen Prämien werden rund 95 Prozent für die Begleichung der anfallenden Leistungskosten verwendet; nur rund 5 Prozent werden für die Verwaltung aufgewendet.
Der zweitplatzierte Versicherer ist ebenfalls ein kleinerer Player im Markt. Welche Vorteile haben die kleinen gegenüber den grossen?
Kleinere Krankenkassen haben durch die schlankere Verwaltung kürzere Dienstwege – Entscheidungen können schneller getroffen und umgesetzt werden. Allerdings bedingt dies auch ein grosses Engagement der Geschäftsleitung und aller Mitarbeitenden, sich für das Wohl der Versicherten und der Firma einzusetzen.
Wird die Klug ein unabhängiger Player bleiben, oder wäre ein Zusammenschluss mit einem anderen Versicherer eine Option?
Unsere Mitglieder – die Klug ist ja ein Verein – haben sich 2019 klar für die Selbstständigkeit der Klug ausgesprochen. Der Vorstand und die Geschäftsleitung setzen sich dafür ein, dass wir auch weiterhin eine eigenständige Zukunft im Krankenkassenbereich haben werden.