Die Probleme der deutschen Autoindustrie treffen auch den Luzerner Zulieferer Schurter. Am Montag teilte die Schurter-Gruppe mit, für den Standort Luzern Kurzarbeit einzuführen. Wie das Unternehmen schreibt, seien einzelne Produktionsbereiche sowie die Spedition davon betroffen.

Konkret wird die Kurzarbeit per 1. September für 84 der insgesamt 489 Mitarbeitenden von Schurter eingeführt. Gruppen-CEO Ralph Müller bestätigte zudem gegenüber der «Luzerner Zeitung», dass es zu vier Entlassungen am Hauptsitz kommen wird. «Wir werden alle unsere Standorte auf Ressourcenoptimierungen überprüfen», sagt Müller, schliesst dabei aber weitere Entlassungen aus.

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Handelsstreit und starker Franken

Es sei nicht allein der sinkende Absatz der deutschen Autoindustrie, die dem Unternehmen zu schaffen mache, so Müller. Vielmehr sei die allgemeine Abkühlung der Weltkonjunktur nicht zuletzt auf den Handelsstreit zwischen den USA und China zurückzuführen. «Wir verzeichnen auch einen starken Umsatzrückgang in Asien und den USA

Ebenfalls nicht günstig bleibe die aktuelle Währungsentwicklung. Der wieder erstarkte Franken verteuert das Schweizer Exportgeschäft – insbesondere in den Euroraum. Die gesamten Auftragseingänge bei Schurter seien seit Ende letzten Jahres kontinuierlich zurückgegangen, was sich entsprechend negativ auf das Ergebnis auswirke. «Der Auftragsbestand ist im zweistelligen Prozentbereich gesunken», sagt Müller zur Zeitung.

Dauer der Kurzarbeit offen

Wie lange bei Schurter Kurzarbeit gelten wird, hänge vor allem davon ab, wie sich die Weltwirtschaft weiterentwickelt. Für Müller ein Blick in die Kristallkugel. «Wir gehen davon aus, dass eine allfällige Korrektur der über die letzten Jahre auf Hochtouren gelaufene und sich überhitzte Wirtschaft etwa 6 bis 8 Monate dauern kann.»

(gku)