Weil Firmen während einiger Wochen nicht betrieben werden durften, ist die Zahl der Firmenpleiten im April 2020 deutlich gesunken. Hinter der oberflächlichen Entspannung lauert aber ein äusserst hungriger Pleitegeier.

Auf den ersten Blick sehen die Insolvenzzahlen gut aus, teilte der Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B am Mittwoch mit. Diese gingen seit Anfang Jahr um 20 Prozent und im Monat April sogar um 65 Prozent zurück.

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Doch der Rückgang ist nicht die Folge einer guten wirtschaftlichen Lage, sondern begründet sich mit der bundesrätlich verordneten Rechtsstillstand im Betreibungswesen und den darauffolgenden Betreibungsferien. Diese dauerten vom 19. März bis am 19. April. Mit anderen Worten: Konkurse wurden nur aufgeschoben aber nicht aufgehoben.

Pleitewelle erwartet

Bisnode erwartet deshalb in den nächsten Monaten eine massive Zunahme der Firmenpleiten. Denn auch wenn Corona-Kredite in vielen Fällen eine unmittelbare Zahlungsunfähigkeit fürs Erste hätten abwenden können, so hätten doch diverse Branchen durch das staatliche Veranstaltungs- und Versammlungsverbot massive Umsatzeinbussen erlitten, heisst es weiter.

Wie schlecht die Stimmung bei den Unternehmern ist, zeige auch die Zahl der Neugründungen. Diese ging im April gemäss Bisnode um ganze 25 Prozent zurück.

(awp/tdr)