Am späten Sonntagabend ist das Euro/Franken-Währungspaar erstmals seit Aufhebung des Mindestkurses im Jahr 2015 kurzzeitig unter Parität, also die Schwelle an der die beiden Währungen gleich viel wert sind, gefallen. Aktuell notiert der Euro bei 1,0012 Franken wieder knapp über der Paritätsmarke.
SNB-Direktoriumsmitglied Andréa Maechler erklärte im Interview mit der Zeitung "Schweiz am Wochenende", in Zeiten wie diesen suchten Investoren nach Sicherheit. So sei die SNB eher indirekt betroffen von den Veränderungen an den globalen Rohstoff- und Energiemärkten. Der Franken dürfte in diesem Umfeld weiter aufwerten, so Maechler.
Ölpreise steigen
Die Stimmung der Anleger bleibt höchst angespannt. Gespräche zwischen den USA, Europa und Japan über ein mögliches Embargo für russisches Öl führt etwa an den Rohstoffmärkten für einen Preissprung. Sowohl für die Sorte Brent als auch die US-Sorte WTI bewegen sich die Preise auf dem höchsten Niveau seit Jahren.
US-Aussenminister Antony Blinken sagte am Sonntag, dass die USA und ihre Verbündeten als Reaktion auf den Angriff Russlands auf die Ukraine einen Importstopp für russisches Öl und Erdgas erwägten. Als zusätzlichen Belastungsfaktor machen Händler die zunehmenden Gerüchte über einen Atomkrieg aus, dessen Risiko laut einer am Wochenende verbreiteten Studie auf etwa 10 Prozent gestiegen ist.
Aktienmärkte in Asien unter Druck
In Asien sacken die Börsennotierungen am Montagmorgen bereits deutlich ab und auch für die Schweiz, Europa und die USA deuten die Indikationen auf einen schwachen Start hin. Für den Schweizer Aktienmarkt deutet IG Markets zum Auftakt auf einen Kursrutsch von 1,6 Prozent hin. Der europäische Auswahl-Index Euro Stoxx-50, der deutsche DAX oder auch der britische FTSE 100 werden ebenfalls mit happigen Verlusten zur Börseneröffnung erwartet.
Die Ölpreise sind am Morgen um etwa 7 Prozent gestiegen und notieren so hoch wie seit 2008 nicht mehr. Mittlerweile halten Experten einen Anstieg bis auf 200 US-Dollar je Barrel nicht mehr für ausgeschlossen. Doch auch andere Rohstoffe wie Edelmetalle und Agrarrohstoffe wie Weizen ziehen weiter kräftig an.