Damit kann der Euro nicht an die gute Entwicklung der letzten Tage anknüpfen. Vergangene Woche fiel der Euro von Konjunktursorgen belastet unter 1,09 Franken, setzte aber im Anschluss zu einer kräftigen Erholung an. Die führte den Kurs am Freitag gar bis auf 1,1010 Franken.
Zu Wochenschluss sorgten beim Euro zunächst besser als erwartet ausgefallene Stimmungsdaten der Industrie aus Deutschland und Frankreich für Auftrieb. Insbesondere im nördlichen Nachbarland signalisierten die Einkaufsmanagerindizes, dass die schwächelnde Konjunktur Anfang 2020 wieder Tritt fassen könnte.
Sorge um Rezession im Dienstleistungssektor
Die Freude währte an den Devisenmärkten aber nur kurz. Überraschend schwache Einkaufsmanagerdaten für die gesamte Eurozone trübten das Bild wieder spürbar ein und übten Druck auf den Euro aus. Die Anleger treibe die Sorge um, dass die Rezession aus dem verarbeitenden Gewerbe auf den Dienstleistungssektor überspringen könnte, fasste ein Ökonom die Stimmungslage zusammen.
Nun hänge die angespannte Wirtschaftslage in Europa entscheidend von den Handelsgesprächen zwischen China und den USA sowie vom nicht enden wollenden Brexit ab, hiess es weiter. Wenn es zu Lösungen komme, dürften die Unternehmen Morgenluft wittern. Im umgekehrten Falle drohe weiteres Ungemach.
Derweil hat die neue Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, bei ihrer ersten programmatischen Rede in Frankfurt angedeutet, dass sie die expansive Geldpolitik ihres Vorgängers Mario Draghi fortsetzen wird. Die Binnennachfrage müsse gestärkt werden, um die zunehmenden globalen Unsicherheiten zu bewältigen. Dabei werde die Geldpolitik die Wirtschaft weiterhin unterstützen, versprach sie.
(awp/tdr)