München, 14. Nov (Reuters) - Der Streit um die Anwesenheit des früheren Wirecard-Chefs Markus Braun vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestages kommt voraussichtlich vor den Bundesgerichtshof (BGH). Während FDP, Linke und Grüne auf einem persönlichen Erscheinen des wegen Betrugsverdachts inhaftierten Managers am Donnerstag in Berlin beharren, will Braun lediglich per Videovernehmung aus dem Augsburger Gefängnis heraus vor dem Ausschuss aussagen. "Wir werden das gerichtlich überprüfen lassen und geben deshalb keine weitere Stellungnahme ab", sagte Brauns Strafverteidiger Alfred Dierlamm der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag. Zuständig ist in solchen Fällen ein BGH-Ermittlungsrichter in Karlsruhe.

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Zur Begründung für eine Videovernehmung hatten Brauns Anwälte Gesundheitsrisiken wegen der Coronavirus-Pandemie genannt. Nach Angaben aus Kreisen der Verfahrensbeteiligten sehen auch die Staatsanwaltschaft und die Justizvollzugsanstalt eine Ansteckungsgefahr. Das betreffe nicht nur Braun und zwei weitere inhaftierte Ex-Wirecard-Manager, die als Zeugen vor dem Ausschuss in Berlin aussagen sollen, sondern auch Sicherheitskräfte und andere Häftlinge in den drei bayerischen Gefängnissen, in denen die Männer in Untersuchungshaft sitzen.