Sika expandiert in Russland. Der Bauchemiekonzern übernimmt den Mörtelproduzenten Kreps LLC mit einem Jahresumsatz von 15 Millionen Franken. Mit der Übernahme ergänze Sika sein Produktportfolio sowie die geografische Präsenz, hiess es in einer Mitteilung vom Montag.
Kreps verfügt den Angaben zufolge über Produktionsstandorte in Sankt Petersburg und Jekaterinburg. Das sind zwei Regionen, in denen Sika bislang nicht mit einer eigenen Fertigung vertreten war. Die beiden Fabriken produzierten eine breite Palette an Mörtelprodukten für den Innen- und Aussenausbau.
0,2 Prozent des Sika-Umsatzes
Damit hat Sika eine eher kleine, aber feine Akquisition getätigt. Kreps wird Sikas Umsatz um lediglich 0,2 Prozent erhöhen. Analysten betonen dennoch die strategische Bedeutung der Transaktion, verschaffe er doch den Innerschweizern einen besseren Zugang zu wichtigen Baumärkten und deren Händler.
Und Sika dürfte künftig an der Akquisitionsfront wieder aktiver werden, denken Experten. Denn Zukäufe sind fester Bestandteil der Unternehmensstrategie. Ergänzende Akquisitionen sollen jeweils rund ein Drittel des jährlich angepeilten Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent beisteuern.
Nach Corona «drei bis fünf Akquisitionen pro Jahr»
Zuletzt musste das Unternehmen in Sachen Akquisitionen aber auf die Bremse treten. Im Coronajahr 2020 wurde nur eine ebenfalls eher kleine Übernahme in Nordafrika getätigt. «Im Moment sind wir etwas auf 'hold', wenn es um Firmenkäufe geht», sagte Konzernchef Paul Schuler denn auch letzten Herbst an einer Investorenkonferenz.
Er wolle denjenigen, den er kaufe, sehen und kennenlernen, sagte Schuler. An attraktiven Zielen fehle es nicht - aber die Reisebeschränkungen würden Sika zurückbinden, sagte Schuler seinerzeit. Nach der Coronakrise seien «drei bis fünf Akquisitionen pro Jahr sicherlich möglich», betonte der Sika-Chef.
An der Börse wirft der jüngste Zukauf keine grossen Wellen: Die Sika-Papiere notieren im Einklang mit einem freundlichen Gesamtmarkt 0,6 Prozent fester.
(awp/gku)