China hat im Corona-Jahr 2020 dem Ifo-Institut zufolge seine Stellung als Exportweltmeister gegenüber seinen härtesten Rivalen USA und Deutschland ausgebaut. Der Weltmarktanteil der Volksrepublik im Warenhandel kletterte um 1,5 Punkte auf 14,5 Prozent, sagte Ifo-Experte Christian Grimme am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Der Anteil der USA sank hingegen um rund einen halben Punkt auf 8,5 Prozent, der von Deutschland um 0,1 Punkte auf acht Prozent.
«China ist deutlich früher aus der Corona-Krise herausgekommen als die westlichen Länder», sagte Grimme zu der wachsenden Bedeutung der Volksrepublik im Welthandel. «Zudem stellt das Land viele Waren her, die in der Krise besonders gefragt sind - von Schutzausrüstungen wie Masken bis hin zu Hilfsmitteln für das Home Office, etwa Bildschirme und Laptops.»
Deutsche Industrie profitiert von Nachfrage in China
Von den westlichen Industriestaaten habe sich Deutschland vergleichsweise gut geschlagen, sagte Grimme angesichts des nahezu stabilen Weltmarktanteils. «Die deutsche Industrie profitiert beispielsweise davon, dass China verstärkt Investitionsgüter wie Maschinen und Fahrzeuge bestellt hat.» Grossbritannien, Frankreich und Japan hätten deutlichere Verluste bei ihren Weltmarktanteilen hinnehmen müssen.
Dem deutschen Statistischen Bundesamt zufolge sind die deutschen Ausfuhren 2020 wegen der Corona-Rezession bei wichtigen Handelspartnern so stark eingebrochen wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr, und zwar um 9,3 Prozent auf gut 1,2 Billionen Euro.
(reuters/gku)