Die Währungshüter der EZB haben auf ihrer Zinssitzung im Oktober angesichts der wiederaufgeflammten Pandemie den Boden bereitet für neue geldpolitische Hilfsmassnahmen. «Es wurde betont, dass jedwedes Zeichen der Selbstzufriedenheit - selbst ungewollte - im gegenwärtigen Umfeld schädlich sein könnten», hiess es im Protokoll der Zinssitzung Ende Oktober, das die EZB am Donnerstag veröffentlichte.

Die nächste Zinssitzung ist für den 10. Dezember geplant. Die meisten Experten gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) dann ihre billionenschweren Anleihenkäufe erneut aufstockt und auch bei den grossen Geldspritzen für Banken nachlegt.

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«Gefahren für das Wachstum des Bruttoninlandsprodukts»

Zwar habe im dritten Quartal eine starke konjunkturelle Wende eingesetzt, hiess es im Protokoll. «Gleichzeitig tauchten klare Gefahren für das Wachstum des Bruttoninlandsprodukts im vierten Quartal auf», urteilten die Währungshüter. Dabei wiesen sie auf die erneuten Einschränkungen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens hin. Es sei wichtig, die Möglichkeit zu erwägen, dass die Pandemie womöglich länger anhaltende Auswirkungen auf die Wirtschaft haben könne.

EZB-Chefin Christine Lagarde hat bereits skizziert, wie ein weiteres Hilfspaket für die Wirtschaft aussehen könnte. Das grosse Pandemie-Anleihenprogramm PEPP und auch die gezielten mehrjährigen Liquiditätsspritzen (TLTROs) hätten ihre Wirksamkeit im derzeitigen Umfeld erwiesen, sagte sie unlängst. Beide könnten «dynamisch angepasst» werden und blieben die Hauptinstrumente zur Neukalibrierung der Geldpolitik.

(reuters/gku)