Zwischen April 2023 und März 2024 gingen 1097 Meldungen ein, wie die Organisation Kinderschutz Schweiz am Donnerstag mitteilte. Im gleichen Zeitraum 2022/2023 gab es noch 411 Meldungen problematischer Inhalte.
Auch das Beratungsangebot wurde um 50 Prozent stärker genutzt. Dabei stiegen besonders die Anfragen zum Thema Sextortion, der Erpressung mit intimem Bildmaterial. Dieses Thema machte gemäss Kinderschutz Schweiz fast die Hälfte der Beratungsgespräche bei «clickandstop.ch» aus. Dabei meldeten sich vermehrt Opfer, die mit effektiven oder künstlich generierten Nacktbildern erpresst wurden.
Dabei zeigte sich, dass Schutzstrategien fehlen. Nicht nur Fachleute, sondern auch Eltern und Bezugspersonen fühlten sich dieser Problematik hilflos ausgeliefert, stellte der Kinderschutz fest. Zur Sensibilisierung und Prävention sei ein verstärktes Zusammenspiel aller gesellschaftlichen Kräfte nötig.
Nach den Angaben von Kinderschutz Schweiz nehmen in der Schweiz Konsum und Produktion pädokrimineller Inhalte zu. Aktuell gebe jedes zweite Kind an, im Internet schon einmal sexuell belästigt worden zu sein.
Gemäss den Strafverfolgern dauere es im Durchschnitt drei Minuten, bis ein Kind in Chat- oder Gameforen eindeutig sexuellen Avancen ausgesetzt sei. Zudem vereinfache die Künstliche Intelligenz die Produktion von Abbildungen sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen.
Kinderschutz Schweiz hatte die Meldestelle im April 2022 eingerichtet. Die Organisation ist eine landesweit tätige Stiftung mit dem Ziel, dass alle Kinder in der Schweiz im Sinn der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen (Uno) in Schutz und Würde aufwachsen.