Im US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter ist die Anzahl der Klagen gegen den deutschen Bayer-Konzern weiter gestiegen. Bis zum 6. Februar wurden etwa 48'600 Klagen zugestellt, wie der Agrarchemie- und Pharmakonzern am Donnerstag mitteilte. Bayer hatte die Zahl der zugestellten Klagen im Oktober noch mit 42'700 angegeben.
Bayer und der 2018 vom deutschen Konzern übernommene US-Saatguthersteller Monsanto hatten in den ersten drei Glyphosat-Prozessen hohe Schadenersatzurteile kassiert. Der Konzern will die Schuldsprüche in Berufungsverfahren aufheben lassen.
Hinter den Kulissen laufen aber auch Vergleichsgespräche unter Führung des Mediators und Staranwalts Ken Feinberg auf Hochtouren. Alle weiteren Verfahren wurden daher vertagt, um den Streitparteien Zeit für Verhandlungen zu verschaffen. Die meisten Analysten rechnen mit einem milliardenschweren Vergleich.
Umsatz und Gewinn 2019 deutlich gesteigert
Trotz der Glyphosat-Probleme hat Bayer 2019 Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Der Konzernumsatz schnellte um 18,5 Prozent auf 43,5 Milliarden Euro nach oben. Dabei profitierte das Unternehmen unter anderem von einem Wachstum der Pharmasparte und einer Erholung des Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten.
Unter dem Strich blieb mit gut 4 Milliarden Euro Gewinn auch dank des Verkaufs von Unternehmensteilen 141 Prozent mehr hängen als vor einem Jahr.
(awp/gku)