Zunehmend sind die älteren Entwässerungsanlagen in den Äckern sanierungsbedürftig, wie die Eidgenössische Forschungsanstalt Agroscope am Montag mitteilte. Neben den hohen Kosten für eine Erneuerung stellen sich dabei auch Fragen der Biodiversität und des Klimaschutzes.

Durch die Trockenlegungen zugunsten der Landwirtschaft sind in der Schweiz viele Feuchtgebiete mit ihrem vielfältigen Lebensraum verschwunden.

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Entwässerung im Spannungsfeld

Abgesehen davon beeinflusst eine Entwässerung verschiedene Prozesse in komplexer Weise. So können Drainagen zum Abschwemmen von Dünger und Pflanzenschutzmitteln führen. Zudem enthalten Ackerflächen grosse Mengen Bodenkohlenstoff. Dieser wird nach der Trockenlegung kontinuierlich zum Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) abgebaut und trägt zur Klimaerwärmung bei.

Forscherinnen und Forscher von Agroscope haben das Spannungsfeld im Rahmen eines Projekts über Feuchtackerflächen ausgeleuchtet und einen Leitfaden erarbeitet. Dieser richtet sich an kantonale Landwirtschaftsämter, Fachstellen für Bodenschutz und Natur sowie Beratungsstellen. Der Fokus liegt besonders auf der Erneuerung von Drainagen.

Nassreis als Lösung

Ein möglicher Ansatz, um Feuchtflächen im Agrarland zu erhalten oder neu zu beleben und gleichzeitig eine wirtschaftlich interessante Produktion aufrecht zu erhalten, ist dabei der Anbau von Nassreis.

Agroscope führt dazu seit 2017 zusammen mit Bäuerinnen und Bauern im Mittelland und im Wallis Pilotversuche durch. Diese fördert seit 2022 auch der Schweizerische Nationalfonds. Ab 2023 erhält der Nassreisanbau als regionale Förderfläche für die Artenvielfalt Direktzahlungen vom Bund.

Reis wächst in der Schweiz bereits seit langem im Tessin. Er wird dort allerdings trocken angebaut, wie etwa Weizen. Pro Jahr ernten die Tessiner Reisbauern etwa 450 Tonnen. Bei einem jährlichen Import von 60'000 Tonnen Reis hat der Anbau im Inland damit durchaus Wachstumspotenzial.