Eine erste Untersuchung des Franchise-Systems durch die Universität St. Gallen räumt laut Mitteilung mit dem Vorurteil auf, dass Versicherte die tiefste Franchise von 300 Franken schnell aufbrauchen und sich nachher unnötig behandeln lassen.
Keine finanziellen Anreize
Wie die Groupe Mutuel mitteilte, ergaben sich keine signifikanten finanziellen Anreize für eine medizinische Überversorgung durch das Franchisesystem. Es gab demnach zwar ein allgemeines Muster, das auf eine höhere Inanspruchnahme nach Überschreiten der Franchise hinweist. Dieser höhere medizinische Konsum blieb aber unbedeutend. Für die Groupe Mutuel zeige dies, dass sich das Franchisesystem bewährt hat und weder bei Versicherern noch Versicherten Fehlanreize setzt. Das Institut für Gesundheitsökonomie, -politik und -management an der Universität St. Gallen untersuchte für die Studie anonymisierte Daten des Krankenversicherers.
Aktuell stehen politische Forderungen nach einer Verdoppelung der Mindestfranchise oder höheren Maximalfranchisen sowie hohen Franchisen für Reiche im Raum. Dies soll die Eigenverantwortung der Versicherten fördern. (awp/hzi/bdw)