In der japanischen Notenbank hält die Uneinigkeit an, wie rasch die Währungshüter zur Abwehr von Rezessionsgefahren ihre Geldschleusen weiter öffnen sollen. Notenbank-Direktor Hitoshi Suzuki warnte am Donnerstag vor den Risiken, die mit neuen expansiven Schritten verbunden seien.
Aus seiner Sicht nähern sich die Zinsen bereits einem Tiefpunkt, bei dessen Unterschreiten die schädlichen Nebenwirkungen des ultralockeren Kurses grösser würden als die positiven Folgen. «Ich sehe keine Notwendigkeit dafür, die Geldpolitik jetzt weiter zu lockern», sagte das Mitglied des neunköpfigen Direktoriums. Schon zuletzt fielen die Entscheidungen in der Notenbank-Führung nicht einstimmig.
Notenbankchef Haruhiko Kuroda hatte im Juli gesagt, die Bank von Japan werde «ohne Zögern» einen noch expansiveren Kurs einschlagen, sollte die Entwicklung hin zur angepeilten Inflation von zwei Prozent bei einem Konjunktureinbruch erlahmen. Suzukis Aussagen lassen jetzt allerdings Zweifel aufkommen, ob alle Währungshüter dafür stimmen würden, sollte Kuroda vorschlagen, die Zinsen noch tiefer zu senken.
Der Einlagensatz liegt aktuell bei minus 0,1 Prozent. Ein negativer Satz bedeutet, dass Banken Strafzinsen auf Einlagen bei der Notenbank zahlen müssen. Damit soll die Kreditvergabe angekurbelt werden, um die Wirtschaft anzuschieben.
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(reuters/gku)