Der angeschlagene Warenhausriese Galeria Karstadt Kaufhof geht gerichtlich gegen die Schliessung seiner Filialen in der Corona-Krise vor.
Der Warenhaus-Konzern und seine Tochter Karstadt Sports hätten vor dem Oberverwaltungsgericht Münster in einem Eilverfahren Klage dagegen eingereicht, dass die Warenhäuser in Nordrhein-Westfalen nicht öffnen dürfen, teilte das Gericht am Freitag mit.
Ein Entscheid frühestens nächste Woche
Dem Land ist dem Gericht zufolge nun Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben worden. Eine Entscheidung könnte in der kommenden Woche ergehen. Ein Sprecher des Konzerns wollte sich zunächst nicht äussern.
Der Kette mit ihren über 28'000 Mitarbeitern brechen angesichts geschlossener Filialen die Umsätze weg. «Jede Woche verliert Galeria Karstadt Kaufhof so mehr als 80 Millionen Euro Umsatz, während wesentliche Kosten weiterlaufen», hatte das Unternehmen mitgeteilt:
«Bis Ende April wird sich der Umsatzausfall auf mehr als eine halbe Milliarde Euro summieren.» Die kriselnde Kette hatte deshalb ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung beantragt.
Nur kleine Läden dürfen überall öffnen
In Nordrhein-Westfalen sind wie in ganz Deutschland in der Corona-Krise Lebensmittelhändler geöffnet, Läden mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern können nach einer entsprechenden Einigung von Bund und Ländern in der kommenden Woche wieder Kunden empfangen.
Ausnahmeregelungen gibt es in NRW aber auch für grössere Händler - so können etwa Möbelhäuser ebenfalls wieder die Pforten öffnen.
Der Handelsverband HDE warnte bereits mit Blick auf die Regelungen von Bund und Ländern vor einer Wettbewerbsverzerrung. Abstands- und Hygieneregeln könnten sowohl in kleinen als auch in grossen Geschäften eingehalten werden.
(reuters/mbü)