Die GAM Holding hat sich neue Ziele bis 2022 gesetzt. So will das Unternehmen die Kosten weiter senken und insgesamt Einsparungen von 80 Millionen Franken erzielen. Ausserdem gab die Gesellschaft die definitiven Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 bekannt, die im Wesentlichen den Mitte Januar vorab veröffentlichten Angaben entsprachen.

Gemäss den neuen Zielen will GAM zusätzliche Kosteneinsparungen in Höhe von 40 Millionen im Vergleich zur Run Rate per Ende 2019 erzielen, wie der Vermögensverwalter am Donnerstag mitteilte. Davon sollen 30 Millionen bis Ende 2020 und weitere 10 Millionen bis Ende 2021 realisiert werden, was insgesamt Gesamteinsparungen von 80 Millionen Franken ergibt. Diese Massnahme hat zum Ziel eine operative Marge von 30 Prozent zu erzielen.

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Im weiteren wolle GAM das Wachstum vorantreiben und nachhaltige Zuflüsse an verwalteten Vermögen sicherstellen sowie einen operativen Gewinn vor Steuern von 100 Millionen Franken erzielen.

Nettoabflüsse im IM von 11,1 Milliarden

Wie bereits berichtet musste der Vermögensverwalter im Investment-Management, wo GAM die eigenen aktiv verwalteten Fonds führt, einen Rückgang bei den verwalteten Vermögen auf 48,8 Milliarden Franken von 56,1 Milliarden Franken im Vorjahr hinnehmen. Dabei wurden Kundengelder im Umfang von 11,1 Milliarden abgezogen.

Seit August 2018 fliessen im Investment Management Gelder ab. Auslöser dafür ist die Affäre um den wegen Fehlverhaltens entlassenen Investmentmanager Tim Haywood, was zur Liquidierung der Absolute-Return-Bond-Strategie (ARBF) führte.

Allerdings vermochte das Private Labeling, in dem Fonds für Dritte verwaltet werden, die Abflüsse des Investment Managements mehr als wettzumachen. Dieses verzeichnete Zuflüsse von netto 1,1 Milliarden und rekordhohe verwaltete Vermögen, die um 11 Prozent auf 84,3 Milliarden stiegen. Somit konnten die verwalteten Vermögen insgesamt mit 132,7 Milliarden auf dem Vorjahresniveau gehalten werden.

Wegen der geringeren Erträge im Investment Management, bedingt durch die Abflüsse der verwalteten Vermögen, verringerte sich der Erfolg aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft um 34 Prozent auf 329,9 Millionen. Die performanceabhängigen Erträge stiegen hingegen auf 12,8 Millionen von 4,5 Millionen im Vorjahr.

Kein Bonus für das Management

Höher als prognostiziert fielen die Kosteneinsparungen mit 42 Millionen auf Run Rate Basis per Ende 2019 aus. Dabei sanken die fixen Personalkosten aufgrund 33 Prozent tieferer variabler Vergütungen um 9 Prozent. Die Konzernleitung erhält keine Bonuszahlungen für das Jahr 2019 und CEO Pete Sanderson verzichtet auf den vereinbarten, in diesem Jahr fälligen fixen Baranspruch.

Es resultierte ein operativer Gewinn vor Steuern von 10,5 Millionen nach 126,7 Millionen im Vorjahr. Der Rückgang ist auf den geringeren Erfolg aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft zurückzuführen, der nur zum Teil durch den niedrigeren Aufwand aufgrund des anhaltenden «rigorosen» Kostenmanagements ausgeglichen wurde.

Unter dem Strich resultierte ein Konzernverlust (IFRS) von 3,5 Millionen verglichen mit einem Minus von 916,8 Millionen im Vorjahr. An die Aktionäre erhalten wie im Vorjahr keine Dividende. Noch vor einem Jahr hatte der Verwaltungsrat angekündigt, er strebe für 2019 und die Folgejahre eine Dividendenzahlung von mindestens 50 Prozent des operativen Reingewinns an.

Stabilisierung der Nettoflüsse im Januar

Mit Blick nach vorne schreibt die Bank, dass in den ersten Wochen des neuen Jahres aufgrund einer breiten Nachfrage eine Stabilisierung der Nettoflüsse verzeichnet worden sei. GAM werde sich auf die Umsetzung der Strategie auf der Basis von Effizienz, Transparenz und Wachstum fokussieren, um die neuen finanziellen Ziele zu erreichen und das Unternehmen damit fit für die Zukunft zu machen, heisst es weiter.

(awp/mlo)