Die operative Gewinnmarge konnte trotz der teuren Rohstoffpreise auf hohem Niveau weiter gesteigert werden. Der Nettoumsatz legte im ersten Semester um knapp einen Viertel auf 1,83 Milliarden Franken zu, wie der Bauzulieferer am Donnerstag mitteilte. Darin enthalten seien positive Währungseffekte in der Höhe von 33 Millionen Franken. Werden diese ausgeklammert, ergibt sich ein Plus in Lokalwährungen von 22,6 Prozent.
Geberit hat damit im zweiten Quartal - auch dank der schwachen Vergleichsbasis aus dem coronageplagten Vorjahr - noch einmal an Tempo zugelegt. Im ersten Quartal lag das organische Wachstum noch bei 13,0 Prozent, im zweiten belief sich diese Kennziffer nun auf 34,1 Prozent.
Das «ausserordentliche» Umsatzwachstum sei hauptsächlich auf den positiven Basiseffekt durch den covidbedingten Umsatzrückgang im Vorjahr, den anhaltenden Home-Improvement-Trend sowie auf einen Lageraufbau bei den Kunden zurückzuführen, heisst es zum Geschäftsverlauf. Aber auch im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 resultierte ein währungsbereinigtes Wachstum von beinahe 17 Prozent.
Gewinn steigt überproportional
Der Gewinn erhöhte sich im Vergleich zum Umsatz gar überproportional. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA legte in den ersten sechs Monaten um 35,5 Prozent auf 626 Millionen Franken zu und die entsprechende Marge um 2,7 Prozentpunkte auf 34,2 Prozent. Der Reingewinn stieg um gut 46 Prozent auf 460 Millionen Franken. Mit den vorgelegten Zahlen hat Geberit die bereits hohen Erwartungen der Analysten klar übertroffen.
Zum Ausblick auf das laufende Jahr macht Geberit erstmals konkrete Angaben: Demnach rechnet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2021 mit einem niedrigen zweistelligen Nettoumsatzwachstum in lokalen Währungen und einer EBITDA-Marge im oberen Bereich des mittelfristigen Zielkorridors von 28 bis 30 Prozent.
Der unerwartet starke Verlauf des ersten Halbjahres habe allerdings aufgezeigt, wie schwierig derzeit ein Ausblick aufgrund der im Zusammenhang mit Covid nach wie vor bestehenden Unsicherheiten und deren wirtschaftlichen Auswirkungen sei. Dasselbe gelte auch für die Verfügbarkeiten und die Preisentwicklungen auf den Rohmaterialmärkten.
Geberit prognostiziert für die relevanten Rohstoffpreise im dritten Quartal einen Anstieg von durchschnittlich 6 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal.
(awp/tdr)