"Die EZB wird den Klimawandel bei ihren Käufen von Unternehmensanleihen, ihrem Sicherheitenrahmen, ihren Offenlegungspflichten und ihrem Risikomanagement im Einklang mit ihrem Klimaaktionsplan berücksichtigen", teilte die EZB am Montag in Frankfurt mit.

Die EZB hatte bereits vor einem Jahr einen Aktionsplan veröffentlicht. "Mit diesen Beschlüssen setzen wir unsere Verpflichtung zur Bekämpfung des Klimawandels in die Tat um", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde.

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Der wohl wichtigste Ansatzpunkt für die EZB wird ihre Bilanz sein. So hat die EZB in der Vergangenheit zur Stützung der Konjunktur Unternehmensanleihen gekauft. Es laufen Anleihen im Wert von rund 30 Milliarden Euro jährlich aus. Die Erträge werden reinvestiert. Hier soll die CO2-Bilanz der Unternehmen stärker bei den Käufen berücksichtigt werden.

"Dadurch sollen Unternehmen ermutigt werden, ihre CO2-Emissionen künftig zu vermindern und transparenter zu werden", sagte EZB-Ratsmitglied Isabel Schnabel. Die entsprechenden Beschlüsse sollen voraussichtlich ab Oktober angewendet werden.

Zudem will die EZB bei ihrem Sicherheitenrahmen den CO2-Fussabdruck berücksichtigen. Sie will nur noch Papiere bei ihren Geschäften akzeptieren, wenn die Unternehmen Transparenz zur CO2-Bilanz gewähren. Die Notenbank will auch ihre eigenen Bewertungsinstrumente verbessern. Schliesslich seien die Standards der Ratingagenturen trotz erzielter Verbesserungen noch nicht ausreichend, heisst es.

"Klimapolitik darf aber nicht dazu führen, das wichtige Ziel der Bekämpfung der hohen Inflation zu verhindern", sagte Schnabel. Regierungen und Parlamente hätten die Hauptaufgabe, den Klimawandel zu bekämpfen. Die EZB müsse jedoch, falls möglich, die Politik der Eurozone unterstützen. Das Ziel der Preisstabilität habe jedoch für die Notenbank immer Vorrang.