Ein Gericht in Italien hat die beiden früheren Eigentümer des Stahlwerks Ilva wegen Umweltverschmutzung zu hohen Haftstrafen verurteilt. Fabio und Nicola Riva sollen 22 beziehungsweise 20 Jahre hinter Gitter, wie das Gericht in Tarent am Montag mitteilte.
Sie hätten zugelassen, das von dem Werk Giftstoffe in die Umwelt gelangt seien. Zudem verhängte das Gericht Haftstrafen gegen 24 frühere Manager, Politiker und weitere Personen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Riva-Brüder kündigten an, es anzufechten.
Drastisch gestiegene Krebserkrankungen
Das Verfahren läuft bereits fünf Jahre. Mediziner machen die Umweltverschmutzung durch das Stahlwerk für drastisch gestiegene Krebserkrankungen in der angrenzenden Stadt Tarent verantwortlich.
Die Riva-Brüder haben die gegen sie erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Sie hätten immer wieder hohe Summen in das Werk investiert, um die Auflagen zu erfüllen.
Die Regierung hatte 2015 die Kontrolle über die Anlage und die damals 16'000 Beschäftigten übernommen. 2018 hatte ArcelorMittal eine Übernahme vereinbart, die aber derzeit neu verhandelt wird, so dass der Staat wieder Mehrheitseigentümer werden könnte.
(sda/gku)