Manchmal müsse man als Behörde im Schützengraben liegen, um eine Lage richtig zu verstehen, sagt der Tessiner Regierungspräsident Norman Gobbi. Damit meint er die Erfahrung von der Front in Sachen Coronavirus-Ausbreitung. Von Bern aus sei es schwieriger zu verstehen, was da regional abgehe, erklärte er zum «Blick».
Am Schluss habe das Tessin allerdings in Bern Gehör gefunden, relativierte er. Die Landesregierung habe dann viel für den Schutz der Arbeitnehmer und Arbeitgeber getan. Dank des sogenannten Krisenfensters, das ab April für die Kantone galt, habe der Tessin zudem weitergehende Massnahmen verhängen können als der Bund im restlichen Land.
Als Lehren aus der Coronavirus-Krise sieht Gobbi, dass die Massnahmen gemäss Epidemiengesetz nicht flächendeckend umgesetzt werden sollten, sondern regional. Naturkatastrophen und technische Unglücke seien selten ein landesweites Problem und sollten deshalb regional angegangen werden. (sda/val)