Die Krankheit verursachen Phytoplasmen, Bakterien ohne Zellwand, wie Agroscope, das Kompetenzzentrum für Landwirtschaftliche Forschung, am Donnerstag mitteilte. Im Unterschied zu anderen Arten von Bakterien ohne Zellwand ist den Erkenntnissen zufolge das Erbgut des Vergilbungs-Erregers stabil.

Diese Entdeckung ist gemäss Agroscope essenziell: Sie bedeutet, dass auch die Schwachstellen stabil sind. So ist es einfacher sie zu finden und zu nutzen, um den Erreger zu eliminieren. Die Forschungsarbeiten führte die Gruppe Virologie, Bakteriologie und Phytoplasmologie bei Agroscope durch.

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In einem nächsten Schritt wird Agroscope die Genfunktion untersuchen, welche die Forschung bei der Sequenzierung des DNA-Moleküls aufgedeckt hatte. Das soll zum Verständnis der Art und Weise führen, wie der Erreger die Reben krank macht und ihre Abwehr umgeht. Zudem analysieren die Forschenden, ob diese Schwachstellen in allen in der Schweiz vorkommenden Erregerstämmen vorkommen.

Seit 2004 in der Schweiz

Die Goldgelbe Vergilbung trat 2004 erstmals im Tessin auf. Unterdessen befällt sie auch Reben in den Kantonen Waadt, Wallis und Graubünden. Erst vor gut zwei Wochen rief die Walliser Kantonsregierung die Weinbauern zu erhöhter Wachsamkeit auf, weil in Fully ein neuer Fall entdeckt worden war.

Die Goldgelbe Vergilbung hat der Bund als Quarantänekrankheit mit besonders gefährlichen Schadorganismen eingestuft. Es besteht eine Meldepflicht für Verdachtsfälle.

Die Krankheit führt unweigerlich zum Absterben der infizierten Rebstöcke, eine Behandlung gibt es nicht. Den Winzerinnen und Winzern bleibt nichts anderes, als kranke Rebstöcke auszureissen und zu vernichten.

Tritt eine Infektion auf, bekämpft man eine Zikaden-Art, welche die Krankheit verbreitet. Lässt sich die Bakterie an einer genetischen Schwachstelle packen, entfällt diese Art der Bekämpfung mittels Insektiziden.

Drei wichtige Traubensorten empfindlich

Die Empfindlichkeit der Traubensorten gegenüber der Goldgelben Vergilbung und anderen Vergilbungskrankheiten sind nach Agroscope-Angaben recht unterschiedlich.

Zu den empfindlichen Sorten gehören Chardonnay, Sauvignon blanc, Pinot blanc, Isabella, Cabernet sauvignon, Gamaret, Pinot noir, Muscat, Doral, Gamay, Cabernet franc, Garanoir.

Damit sind mit Pinot noir, Chardonnay und Gamay auch drei der wichtigsten Weinsorten der Schweiz betroffen. Robuster sind Merlot und Syrah.