Der amerikanische Internet-Riese Google hat nach eigenen Angaben mehr als 2500 Youtube-Kanäle gelöscht, die in Verbindung mit China stehen. Facebook und Twitter löschten ihrerseits falsche Botschaften von US-Präsident Donald Trump.

Die Youtube-Kanäle seien zwischen April und Juni im Rahmen der laufenden Untersuchung über koordinierte Massnahmen zur Einflussnahme im Zusammenhang mit China entfernt worden, um Falschinformation auf der Video-Sharing-Plattform zu verhindern, teilte Google mit.

Es habe sich vorwiegend um «Spam mit unpolitischen Inhalten» gehandelt, aber ein kleiner Teil habe sich auch mit Politik beschäftigt. Die chinesische Botschaft in den USA reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Die Regierung in Peking hat in der Vergangenheit Vorwürfe der Verbreitung von Desinformation zurückgewiesen.

Falschinformationen zur Pandemie

Facebook und Twitter gaben ihrerseits bekannt, sie hätten Botschaften von US-Präsident Donald Trump zur Corona-Pandemie gelöscht. Bei der Veröffentlichung handele es sich um eine schädliche Falschinformation über das Virus, begründete Facebook die Massnahme.

Bei der Botschaft auf Trumps Seite handelte es sich um einen Video-Ausschnitt aus einem Interview im Sender Fox News. Darin führt Trump ins Feld, Kinder seien «fast immun» gegen das Coronavirus.

Das Video enthalte «falsche Behauptungen», erklärte ein Facebook-Sprecher. Es verstosse damit gegen die Regularien des Unternehmens, wonach auf den Seiten des Unternehmens keine Falschinformationen zu der Pandemie verbreitet werden dürften.

Twitter ging noch einen Schritt weiter und sperrte das Konto der Wahlkampagne von US-Präsident Donald Trump vorübergehend komplett. Das Unternehmen begründete die Massnahme am Mittwoch damit, dass eine dort platzierte Botschaft über die Immunität von Kindern falsche Informationen über die Corona-Pandemie enthalte. Am Mittwochabend war der Video-Ausschnitt mit Trump wieder gelöscht.

Entschiedeneres Vorgehen

Facebook, Youtube, Twitter und andere Betreiber von Onlinenetzwerken gehen seit einiger Zeit verstärkt gegen irreführende und manipulative Inhalte auf ihren Seiten vor. Dies führte dazu, dass bereits mehrfach auch Botschaften Trumps entfernt oder mit distanzierenden Hinweisen versehen wurden.

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(sda/gku)