Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat im vergangenen Quartal sein Geschäft deutlich ausgebaut. Die Gewinnerwartungen der Wall Street verfehlte das Unternehmen aber.
Der Alphabet-Umsatz stieg im Jahresvergleich um ein Fünftel auf 40,5 Milliarden Dollar, während der Gewinn von 9,2 auf knapp 7,1 Milliarden Dollar zurückging. Vor einem Jahr hatten allerdings positive Effekte der US-Steuerreform das Ergebnis in die Höhe getrieben.
Smartphones und Lautsprecher legen zu
Nach wie vor war es mit einem Umsatz von knapp 34 Milliarden Dollar (plus 17 Prozent) vor allem das Werbegeschäft von Google, das bei Alphabet das Geld einbringt. Andere Google-Erlöse - dazu gehört zum Beispiel das Geschäft mit den Pixel-Smartphones oder vernetzten Lautsprechern - wuchsen zugleich im Jahresvergleich um mehr als 38 Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar.
Die anderen Alphabet-Bereiche, wie zum Beispiel die Roboterwagen-Firma Waymo oder das Lieferdronen-Projekt Wing, verschlingen nach wie vor viel Geld bei schmalen Umsätzen. So legten ihre Erlöse lediglich von 146 auf 155 Millionen Dollar zu. Der operative Verlust weitete sich unterdessen von 727 auf 941 Millionen Dollar aus.
Wettbewerbsermittlungen in den USA
Das weiterhin robuste Wachstum der Werbeerlöse dürfte zugleich die Kartellwächter in Washington sowie die Staatsanwälte von 50 US-Bundesstaaten interessiert haben, die jüngst Wettbewerbsermittlungen gegen den Internet-Konzern angestossen hatten. Sie prüfen unter anderem, ob der Marktführer einen unfairen Vorteil gegen kleinere Rivalen erlangte.
Die Alphabet-Aktie gab im nachbörslichen Handel zeitweise um rund ein Prozent nach. Analysten hatten mit über 12 Dollar Gewinn pro Aktie gerechnet, tatsächlich kamen gut 10 Dollar heraus.
Mögliche Fitbit-Übernahme
Kurz vor der Zahlenvorlage sorgte auch ein Bericht über Übernahmepläne von Alphabet für Aufsehen. Die Google-Mutter wolle den Fitnessband-Pionier Fitbit kaufen, berichtete unter anderem der US-Fernsehsender CNBC. Angaben zum Preis gab es zunächst nicht. Die Fitbit-Aktie schloss mit einem Plus von rund 30 Prozent.
Google entwickelt das speziell auf Computer-Uhren ausgerichtete Betriebssystem Wear OS. Es ist vom Android-System abgeleitet, das den Smartphone-Markt dominiert. Bei Computer-Uhren konnte das Android-Lager aber bisher nicht die Apple Watch einholen, obwohl Geräte verschiedener Hersteller auf dem Markt sind.
(sda/gku)