Das teilte das Stahlkonglomerat des Industriellen Sanjeev Gupta im Rahmen eines Sanierungsplans für die Liberty mit. Die GFG Alliance habe mit dem Credit Suisse Asset Management (CSAM) eine Umschuldung der australischen Tochtergesellschaft vereinbart, heisst es in einer Mitteilung der GFG Alliance vom Wochenende, über das mehrere Schweizer Medien berichtet hatten. Mit der Transaktion könne Liberty eine stabile Finanzierung erlangen und den Gläubigern einen Sanierungsplan sichern, heisst es in der Mitteilung.
Ratenzahlungen bis 2023
Damit könne die australische Gesellschaft eine "erhebliche Vorauszahlung an die Greensill Bank und Credit Suisse Asset Management" leisten, heisst es in der Mitteilung. Der Restbetrag soll dann gemäss den Angaben bis im Juni 2023 in Raten an die CSAM und an die unter Insolvenzverwaltung stehende deutsche Greensill Bank gezahlt werden.
Das CS Asset Management steht bereits seit Monaten in Verhandlungen mit Guptas Stahlgruppe. Die Schuldpapiere der GFG Alliance gehören zu den sogenannten problematischen "Fokus-Bereichen" der "Lieferketten-Finanzierungsfonds", welche die CS zusammen mit Greensill Capital geführt hatte. Neben der GFG Alliance gehören dazu auch die Unternehmen Bluestone und Katerra - zusammengenommen repräsentieren die drei Unternehmen Ausstände von rund 2,3 Milliarden Dollar.
Bisher 70 Prozent erhalten
Von den Fondsvermögen von insgesamt gut 10 Milliarden Dollar zur Zeit der Suspendierung hat die CS laut den jüngsten Angaben bisher 6,3 Milliarden Dollar an die Fondsgläubiger zurückgeführt. Einschliesslich der in den Fonds verbliebenen Barmitteln hat die CS bisher 7 Milliarden oder 70 Prozent der Vermögen zurückerhalten.
Die mit Greensill Capital erstellten CS-Lieferketten-Finanzierungs-Fonds investierten in Forderungen von Zulieferern an Unternehmen: Statt auf die Bezahlung einer Lieferung zu warten, verkauften Lieferanten wie die GFG Alliance die Forderungen mit einem Abschlag an inzwischen insolvente Greensill Capital. Diese bündelte solche Forderungen und brachte sie in die "Supply-Chain-Finance"-Fonds ein. Offenbar sollen dabei auch Gelder für nicht oder noch nicht existierende Forderungen ("future receivables") bezahlt worden sein.